Johanna Ebrecht

Aus der Vortragsreihe des 3. Kongresses für menschliche Medizin 2016, Schwerpunktthema Demenz

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Der vollständige Vortrag ist Teil des digitalen Kongresspakets KMM2016:

KMM2016 – Das digitale Kongresspaket


Hier die essentiellen Aussagen:

  • Die NASH (Nichtalkoholische Steatohepatitis/entzündete Fettleber) ist die neue Volkskrankheit. Allein in Deutschland sind schätzungsweise ca. 30-40% der Erwachsenen betroffen.
  • Die Fettleber zählt als unabhängiger Risikofaktoren für kardiometabolische (Herz- und Stoffwechsel) Erkrankungen.
  • Definition: Eine NASH liegt vor bei einer Leberverfettung von mehr als 5% sowie einem täglichen Alkoholkonsum < 20 g bei Frauen und < 30 g bei Männern.
  • Die Ursache sind neben genetischen Faktoren vor allem Lebensstilfaktoren wie Über- und Fehlernährung, Schlaf- und Lichtmangel, unzureichende Bewegung, Distress („schlechter“ Stress), Mangel an Nährstoffen u.a.
  • Die Fettleber entsteht bei einem Ungleichgewicht zwischen Fetteintrag und -verbrauch in der Leber. Der größte Eintrag kommt dabei nicht etwa aus dem Nahrungsfett sondern aus der Lipolyse (Spaltung von Fetten) der eigenen Adipozyten (Fettzellen).
  • Zunächst dehnen sich die Adipozyten bei einem Überangebot an Fetten aus. Bei maximaler Ausdehnung werden neue Fettzellen gebildet. Für eine gesunde Ausdehnung des Fettgewebes ist es wichtig, dass parallel auch versorgende Kapillaren (kleinste Blutgefäße) gebildet werden. So können die Zellen optimal mit Sauerstoff versorgt werden. Herrscht jedoch eine Unterversorgung des Fettgewebes in Form von Hypoxie (Sauerstoffmangel) und oxidativem Stress, folgen Entzündung und Insulinresistenz. Bleibt ein Überangebot an Fetten bestehen, kommt es zu einem „Auslaufen“ der Adipozyten. Das Fett sammelt sich in der Bauchhöhle und um die inneren Organe v.a. die Leber herum. Letztendlich führt dies zu einer Dysfunktion der Organe.
  • Das Problem sind somit vor allem dysfunktionale Fettzellen. Bewegung hingegen verbessert die Angiogenese (Bildung von Gefäßen) im Fettgewebe. Anders gesagt: Sport führt nicht primär zu einer Verminderung des Fetts, vielmehr hält körperliche Aktivität die Fettzellen fit und gesund.
  • Eine Fettleber geht nicht automatisch mit einem erhöhten Body Mass Index oder sichtbarem Bauchfett einher. Auch dünne Menschen, sog. Tofis (thin outside, fat inside), können an einer Fettleber und Verfettung der inneren Organe erkrankt sein.
  • Der zweitgrößter Anteil des Leberfetts stammt aus Nahrungskohlehydraten: durch eine Insulinresistenz können Kohlenhydrate nicht mehr im Muskel gespeichert werden, sondern lagern sich als Fett in der Leber an.
  • Die postprandiale Hyperinsulinämie (übermäßiger Anstieg des Insulins nach einem kohlehydratreichen Essen) hat Auswirkungen auf die De Novo Lipogenese (Neubildung von Fettzellen). Diese wird durch die Aktivierung von Transkripitionsfaktoren um das 3-4 fache gesteigert.
  • Zusätzlich hat eine ballaststoffarme Ernährung wahrscheinlich zur Folge, dass die „falschen“ Bakterien im Darm angezüchtet werden und die guten Bakterien verdrängt werden. Die Folge ist eine Entzündung und vermehrte Durchlässigkeit der Darmwand (leaky gut). Die bakteriellen Toxine dringen in den Blutkreislauf ein und landen auf direktem Wege in der Leber.
  • Hinsichtlich der Ernährung sollten Patienten mit einer Fettleber primär Kohlenhydrate und nicht Fette reduzieren.

Und jetzt noch passende Literaturtipps: 

Darm mit Charme
von Giulia Enders
Verlag: Ullstein eBooks
Erscheinungsjahr: 2014

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