Anno Jordan

Marines Fischöl bis zu 8 mal potenter als pflanzliche Omega-3-Fettsäuren bei der Vorbeugung von Brusttumoren

Aus dem Meer stammende, mehrfach ungesättigte Ω3-Fettsäuren (PUFA), wie z.B. Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), hemmen nachweislich die Bildung von Mammakarzinomen. Allerdings sind die Aussagen bezüglich der pflanzlichen α-Linolensäure (ALA), der wichtigsten Ω3-Fettsäure in der westlichen Ernährung, nach wie vor widersprüchlich. Pflanzliche Ω3-Fettsäuren findet man zum Beispiel im Leinöl und Hanföl. Eine Studie um Jiajie Liu und Kollegen (2017), Department of Human Health and Nutritional Sciences, University of Guelph, ON, Canada, untersuchte nun an Mäusen die Wirkung einer lebenslangen Exposition mit pflanzlichen oder marinen Ω3-Fettsäuren auf pubertäre Brustdrüsen und die Tumorentwicklung. Frühere Studien konzentrierten sich hauptsächlich auf die schützende Rolle des Fischkonsums oder der Einnahme von Ω3-Fettsäuren aus marinen Quellen (z.B. fettem Seefisch); es gab bis dato jedoch wenig Hinweise auf die biologische Rolle von ALA aus Pflanzen.

Neuere Forschungsergebnisse deuten zudem darauf hin, dass eine frühe Exposition mit Ω3-Fettsäuren in der Pubertät, in der die Milchdrüse eine umfangreiche Umgestaltung durchmacht, die Anfälligkeit für Brustkrebs auch im Erwachsenenalter ändern kann.

Die Ergebnisse der Studie sind eindeutig:

Eine lebenslange Einnahme von pflanzlichen und marinen Ω3-Fettsäuren kann die Entwicklung der Brustdrüsen positiv beeinflussen und Brustkrebserkrankungen im Mausmodell verhindern. Diese anti-tumorigene Wirkung von Ω3-Fettsäuren wird durch die Veränderung der Fettsäurezusammensetzung im Zielgewebe und die Modulation der Expression von Tumorproteinen, die an der Zellproliferation beteiligt sind, vermittelt. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der pflanzlichen und marinen Ω3-Fettsäuren in der Ernährung von Müttern und Nachkommen und während des gesamten Lebenszyklus, als einfaches und effektives Mittel zur Verbesserung der allgemeinen Brustdrüsen-Gesundheit und zur Minderung des lebenslangen Brustkrebsrisikos. Auch hat diese Studie hat den ersten Nachweis erbracht, dass pflanzliches ALA nur 1/8 so wirksam ist wie Ω3-Fettsäuren aus marinen Quellen, welche EPA und DHA enthalten. Diese Erkenntnis ist sehr wichtig für die Entwicklung von Ernährungsstrategien, die darauf zielen Brustkrebs in westlichen Ländern vorzubeugen.

Fazit: Versorgen Sie sich und Ihren Nachwuchs lebenslang mit ausreichend Ω3-Fettsäuren aus marinen Quellen, gerne auch zusätzlich zu pflanzlichen Ölen. Auch wenn sich die o.g. Studie auf das Mausmodell bezieht, ist die Annahme ähnlicher Auswirkungen auf den menschlichen Organismus sicher zulässig.

Mehr zum Thema Omega 3-Fettsäuren und Gesundheit auch in unserer Kompetenzkarte Omega-3/6-Fettsäuren und in unserer Videoplaylist Gesunde Fettsäuren Omega-3, Kokosöl und Co..

Detaillierte Fachinformationen zum Thema Krebsprävention und Omega-3-Fettsäuren finden Sie im Vortrag von Dr. med. Schmiedel anlässlich des Kongresses für menschliche Medizin 2017.

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Mehr Informationen

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Quelle: Liu, J., Abdelmagid, S. A., Pinelli, C. J., Monk, J. M., Liddle, D. M., Hillyer, L. M., Hucik, B., Silva, A., Subedi, S., Wood, G. A., Robinson, L. E., Muller, W. J., Ma, D. W. L., Dec. 2017. Marine fish oil is more potent than plant-based n-3 polyunsaturated fatty acids in the prevention of mammary tumors. The Journal of nutritional biochemistry 55, 41-52.
URL http://view.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29413488

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