Psychische Veränderungen und die Entstehung psychischer Erkrankungen sind eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Sie werden noch immer häufig als Tabuthema gesehen, gelten als unerwünscht, als Makel oder auch als Schwäche. Dabei sind alle gesellschaftlichen Schichten und in zunehmenden Maßen auch junge Menschen betroffen, insbesondere die Generation Z und die sogenannten Millennials. Die Veränderungen und Erkrankungen der Psyche, sowie ihre Entstehung befinden sich der allgemeinen Auffassung nach immer noch in einem Graubereich, der nur schwer zu erfassen ist. So stellt sich die Frage, was heute wissenschaftlich gesichert ist, um Veränderungen der Psyche messbar zu machen und um die Entwicklung einer Erkrankung zu vermeiden.

Forschung und Wissenschaft

Viele Jahre war die Stress-Forschung und -Wissenschaft geprägt durch Studien aus psychologischen oder anderen sogenannten „sprechenden“ Fachbereichen. Es existieren heute allerdings klare neuro-biologische und physiologische Daten, welche die individuellen Auswirkungen von chronischer Stress-Belastung klar erfassbar machen. Eine bio-psycho-soziale Analyse mit Hilfe des Integralen Stress-Test (IST™)2 – ist heute unerlässlich, um zu verstehen, wie stark eine Person durch chronische Stress-Belastungen beschädigt ist bzw. sich an Belastungen angepasst hat und was der individuelle Schlüssel ist, um nachhaltig in Veränderung und Stressbewältigung zu kommen.

In einer neuen wissenschaftlichen Studie wurden bei belasteten Frauen und Männern deren bio-psycho-soziale Marker ausgewertet, um Vulnerabilität als Folge von Stress und nachfolgende psychische Veränderungen frühzeitig erkennen zu können. Dabei zeigte sich, dass einer der wichtigsten Faktoren für Vulnerabilität (Verletzbarkeit) der Verlust der Regeneration ist. Zu den psycho-sozialen Mustern, die solch einen Verlust fördern können, gehören:

  • Veränderung von Stimmung (Unruhe, Nervosität oder Angst und Traurigkeit)
  • Erschöpfung, chronische Müdigkeit und das Gefühl, ausgebrannt zu sein
  • Typische Veränderungen von Verhalten (Verlust der Impulskontrolle, selektive Wahrnehmung, Verlust der Aufmerksamkeit und stereotype Verhaltensmuster)
  • Damit assoziierte neurobiologische Anpassungsreaktionen insbesondere der Neurotransmitter und Cortisol
  • Der quantitative und qualitative Verlust der Regeneration im Schlaf durch Messung der Herzraten-Variabilität (HRV) über mindestens 3-Tage. Hersteller wie zB. Garmin® entwickelten dafür den Indikator „Body Battery™“, zur Anzeige von Auf- und/oder Entladen der Körper-Batterie. Damit ist man in der Lage, Trends zu identifizieren.

Diese Objektivierung ist für individualisiertes und nachhaltig wirksames Stressmanagement unerlässlich, da nur so die Fähigkeit des Einzelnen unterstützt werden kann, in Veränderung und Selbstwirksamkeit zu kommen.

Der Schlüssel: ein integrales Panel an wissenschaftlichen Daten

Als forschende Institution hat YourPrevention über 10 Jahre Daten und Kriterien gesammelt, um ein bio-psycho-soziales Modell für die Einschätzung individueller Risiken für die Entwicklung von Vulnerabilität und damit von psychischen Erkrankungen zu etablieren. Die Analyse der individuellen Vulnerabilität umfasst folgende Marker3:

Psychografischen Daten:

In verschiedenen Inventaren zur Stress-Belastung treten folgende Vulnerabilitätsfaktoren bei psychischen Veränderungen besonders häufig auf und sind dementsprechend hoch ausgeprägt:

  • Biografie (Trauma, negative Lebensereignisse)
  • Subjektives Stressempfinden
  • Effort (= berufliche Anstrengung)
  • Overcomittment (= berufliches Überengagement)
  • Perfektionismus
  • Mangelnde Abgrenzung
  • Hohe Selbsterwartung
  • Angst
  • Überforderung
  • Persönliches Burnout-Risiko
  • Berufliches Burnout-Risiko
  • Verdachtsdiagnose einer psychischen Erkrankung
  • Herzratenvariabilität: Qualität der Regeneration im Schlaf
  • Herzratenvariabilität: Quantität der Erholung im Schlaf
Bio-psycho-soziales Profiling von Stress und Regeneration mit dem Integralen Stress Test

Bild1 : Bio-psycho-soziales Profiling von Stress und Regeneration mit dem Integralen Stress Test™ (mit freundlicher Gehnehmigung von YourPrevention)

Präzise Laboranalytik der Stress Anpassungsreaktionen

Die Bestimmung der neurobiologischen Anpassungsreaktionen werden über Laboranalysen aus dem zweiten Morgenurin und Speichel gemessen. Gemessen werden die Konzentrationen von Katecholamine (Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin), also der Substanzen, die uns antreiben, uns Energie und Motivation geben, genauso wie das inhibitorische Serotonin.

Veränderungsanzeichen dieser Balance sind die Entstehung von Symptomen in zwei unterschiedliche Richtungen:

  1. Anpassung durch eine Regulierung nach oben, d. h. Betroffene haben zu viel Energie oder sind unruhig und nervös
  2. Anpassung durch eine Regulierung nach unten, d. h. Betroffene sind erschöpft, ängstlich oder traurig

In beiden Fällen sind Veränderungen im Verhalten sehr schwierig bis unmöglich. Es benötigt also eine gewisse grundsätzliche Balance. Und das macht es sehr schwierig, mit diesen Menschen ausschließlich auf der Verhaltensebene zu arbeiten. Dies bedeutet, wenn jemand mit solchen Symptomen ärztliche Hilfe aufsucht, wird schnell zur Medikation gegriffen, die jedoch zahlreiche Nebenwirkungen auslösen kann und das kausale Problem, nämlich die Entstehung der Symptome, weder klärt noch beeinflusst.

Eine Besserung der Neurotransmitter-Konzentration durch bioidentische Vorstufen ist in einem Großteil der Fälle initial extrem wirksam, löst aber die Probleme auch nicht nachhaltig. Dabei ist es ein Ansatz ohne Nebenwirkungen und Risiken. In den meisten Fällen ist deshalb eine Coaching-Begleitung ratsam, um systemische Ursachen zu erkennen und langfristige Lösungsansätze zu erarbeiten, die lebens-nah und alltagskompatibel sind.

Regeneration und die Qualität von Schlaf sind messbar

Psychische Veränderungen durch erhöhte Vulnerabilität hängen aber auch mit mangelnder Regeneration zusammen, die man mit der Herzratenvariabilität messen kann. Immer mehr Menschen sind müde und erschöpft, wie zahlreiche Studien zeigen. Mehr als 50% der Menschen leiden unter Schlafproblemen. Während die einen schlecht einschlafen, wachen die anderen zu früh auf. Manche Menschen schlafen nicht durch, sondern immer nur in kurzen Etappen oder sind tagsüber müde, obwohl sie eigentlich lange genug geschlafen haben. Schlafprobleme sind überaus vielfältig. Gemeinsam ist ihnen allen jedoch eines: die Menschen leiden unter ihnen, fühlen sich nicht erholt und sind oft erschöpft.

Viele unter Schlafproblemen leidende Menschen haben nicht genügend Kraft für die Anstrengungen des Alltags. Der Schlaf ist qualitativ gestört, trotz geregelter Schlafenszeiten. Es fehlen die Regenerationsphasen, in denen man Kraft schöpft und ohne die man kraftlos und ausgelaugt aufwacht.

Die Schlafqualität lässt sich gut objektiv erfassen. Mit dem Verfahren der Herzratenvariabilität (HRV) lässt sich die Qualität der Erholung eindeutig quantifizieren. So wird aus dem subjektiven Eindruck des schlechten Schlafs, ein eindeutig nachweisbarer Fakt. Die HRV während einer Nacht kann sehr präzise aufzeigen, welche Schlafprobleme sich etabliert haben. Das Messverfahren zeigt in einem langen Zeitraum über Jahre hinweg bei vielen Probanden vor allem eines: Die Menschen, die grundsätzlich gute Fähigkeiten zur Regeneration haben, sind auch in der Lage, herausfordernde und stressige Phasen gut zu überstehen. Im Umkehrschluss gibt es auch Menschen, die nicht über diese Regenerationsfähigkeit verfügen oder sie bedingt durch Schlafprobleme verlieren. Sie sind deutlich gefährdeter, stressbedingte Erkrankungen zu entwickeln.

Zu beachten ist dabei vor allem, dass sich erste Anzeichen von verminderter Stresstoleranz oder gar Stresserkrankungen bereits relativ frühzeitig entwickeln und sichtbar werden, wie z.B. Schlafprobleme, Erschöpfung, und Müdigkeit, aber auch erste Stimmungsveränderungen, wie Reizbarkeit, Gereiztheit und Nervosität. Dazu kommt oft der Eindruck, sich auch am Wochenende oder in Urlaubszeiten nicht mehr ausreichend erholen zu können. Man braucht immer länger, um zur Ruhe zu kommen und zu regenerieren. Das ist auch auf die Veränderung des neurobiologischen Gleichgewichts zurückzuführen.

Zusammenfassung

Eine bio-psycho-soziale Analyse wie mit dem IST™ ermöglicht eine klare Standortbestimmung der individuellen Anpassungsreaktion auf chronische Belastungen und Stress. Sie identifiziert aber auch systemische Ursachen von Erschöpfung als Frühindikator für psychische Veränderungen. Eine personalisierte und nachhaltige Therapie umfasst meist zuerst den Ausgleich der wichtigen Stresssubstanzen (Neurotransmitter, Cortisol) und bio-identischen Vorläufersubstanzen (sog. Präkursoren) gepaart mit einer Coaching-Begleitung, um die Selbstwirksamkeit zu stärken und die Resilienz durch realistische und umsetzbare Lebensstil-Modifikationen zu fördern.

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Des Weiteren möchten wir Sie an dieser Stelle noch auf die CC-Level-Zertifizierung von YourPrevention™ aufmerksam machen. Die CC-Level-Zertifizierung von YourPrevention™ ist ein professionelles Ausbildungsprogramm unter der Leitung von Prof. Dr. Alfred Wolf und dem wissenschaftlichen Beirat von YourPrevention™. Dieses Programm wurde speziell für Coaches, Ärzte und andere Gesundheitsdienstleister entwickelt, um mit dem Integralen Stress Test™ (IST™) und seinen Ergebnissen als zertifizierter Partner arbeiten zu können. Die evidenzbasierte und ganzheitliche Strategie ermöglicht eine nachhaltige Senkung des individuellen Risikos für Burnout, psychische und andere stressbedingte Krankheiten. Darüber hinaus ist es auch ein wirkungsvoller Ansatz um bei chronischer Erschöpfung, Schlafstörungen und auffälligen Verhaltensänderung durch Stress Hilfestellung geben zu können.

Die Zertifizierung qualifiziert Sie selbst den Integralen Stress Test™ einzusetzen sowie in den Pool von zertifizierten Coaches von YourPrevention™ aufgenommen zu werden.

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Beitragsbild:

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