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Cranio-Mandibuläre Dysfunktion (CMD) ist ein weitgehend unbekanntes, aber dennoch weit verbreitetes Gesundheitsproblem. Viele Menschen leiden jahrelang unter unerklärlichen Schmerzen, ohne zu wissen, dass die Ursache in einer Fehlfunktion ihres Kiefergelenks liegt. Dr. Pfitzer, ein ganzheitlicher Schmerztherapeut und Heilpraktiker aus München, beleuchtet in dem aktuellen Spitzen-Gespräch mit Prof. Jörg Spitz, warum CMD oft übersehen wird und welche umfassenden Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Was ist CMD?
CMD steht für Cranio-Mandibuläre Dysfunktion und beschreibt eine Fehlfunktion des Kausystems. Dabei handelt es sich um eine Störung im Zusammenspiel zwischen Schädel (Cranium) und Unterkiefer (Mandibula). Diese Störung kann verschiedene Symptome hervorrufen, die weit über den Kieferbereich hinausgehen und den gesamten Körper betreffen können.
Symptome von CMD
CMD-Symptome sind vielfältig und können sich in verschiedenen Körperregionen manifestieren:
- Kieferschmerzen: Schmerzen im Kiefergelenk sind ein häufiges Symptom. Diese können durch Überlastung oder Fehlstellung des Kiefers entstehen.
- Knacken und Reiben im Kiefergelenk: Ein hörbares Knacken oder Reiben beim Öffnen und Schließen des Mundes ist oft ein Anzeichen für CMD.
- Kopfschmerzen und Migräne: Chronische Kopfschmerzen, die oft als Migräne diagnostiziert werden, können durch CMD verursacht werden.
- Nacken- und Schulterschmerzen: Durch die enge Verbindung zwischen Kiefergelenk und Halswirbelsäule können Verspannungen und Schmerzen in diesen Bereichen auftreten.
- Rückenschmerzen: Fehlstellungen im Kiefer können sich auf die gesamte Körperhaltung auswirken und Rückenschmerzen verursachen.
- Ohrenschmerzen und Tinnitus: Schmerzen im Bereich der Ohren sowie Tinnitus (Ohrgeräusche) können ebenfalls auf CMD zurückzuführen sein.
- Schwindel und Gleichgewichtsstörungen: Durch die enge anatomische Verbindung des Kiefers mit dem Innenohr können auch Schwindel und Gleichgewichtsstörungen auftreten.
- Schmerzen in der Hüfte und den Knien: Übertragene Schmerzen und Fehlhaltungen können zu Beschwerden in der unteren Körperhälfte führen.
Ursachen von CMD
Die Ursachen für CMD sind vielfältig und oft komplex. Zu den häufigsten zählen:
- Stress und psychische Belastungen: Stress führt oft zu unbewusstem Zähneknirschen und -pressen (Bruxismus), was das Kiefergelenk überlasten kann.
- Fehlstellungen der Zähne: Zahnfehlstellungen oder ein falscher Biss (Malokklusion) können das Kiefergelenk ungünstig belasten.
- Traumata und Verletzungen: Unfälle oder Schläge auf den Kiefer können zu langfristigen Fehlfunktionen führen.
- Schlechte Angewohnheiten: Einseitiges Kauen oder ständiges Kaugummikauen können das Kiefergelenk überbeanspruchen.
- Zahnärztliche Eingriffe: Manchmal können Zahnbehandlungen, wie das Setzen von Kronen oder Brücken, den Biss verändern und CMD auslösen.
- Fehlhaltungen: Körperliche Fehlhaltungen, z.B. durch langes Sitzen oder ungünstige Schlafpositionen, können das Kiefergelenk beeinflussen.
- Nährstoffmängel: Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen kann die Muskulatur und das Kiefergelenk beeinträchtigen.
- Entzündungen und Infektionen: Entzündungen im Bereich der Zähne und des Kiefers, z.B. durch wurzelbehandelte Zähne, können CMD begünstigen.
Dr. Pfitzers Weg zur CMD-Therapie
Dr. Pfitzer berichtet in dem Spitzen-Gespräch, dass seine eigene Leidensgeschichte mit chronischen Rückenschmerzen und Bandscheibenvorfällen ihn letztlich zur ganzheitlichen Schmerztherapie geführt hat. Nachdem er jahrelang keine wirksame Hilfe fand, begann er, die Zusammenhänge seiner Beschwerden selbst zu erforschen. Dabei entdeckte er, dass seine Probleme mit einer Fehlfunktion des Kiefergelenks zusammenhingen, obwohl er keine direkten Schmerzen im Kieferbereich hatte.
Durch diese Erkenntnis entwickelte er ein eigenes Behandlungskonzept, das er heute erfolgreich in seiner Praxis anwendet.
Ganzheitliche Ansätze zur Behandlung von CMD
Dr. Pfitzer betont, dass eine erfolgreiche Behandlung von CMD einen ganzheitlichen Ansatz erfordert. Dazu gehören:
- Spezialisierte Schienen: Eine maßgefertigte Aufbissschiene kann helfen, den Kiefer zu entlasten und Fehlstellungen zu korrigieren, sollte aber nicht die einzige Behandlungsoption darstellen.
- Physiotherapie und Osteopathie: Regelmäßige physiotherapeutische Maßnahmen und Behandlungen helfen, die Muskulatur zu entspannen und Fehlhaltungen zu korrigieren.
- Selbstbehandlung und Übungen: Patienten sollten lernen, wie sie selbst durch gezielte Übungen und Verhaltensänderungen zur Verbesserung ihres Zustands beitragen können.
- Stressmanagement: Da Stress eine große Rolle bei CMD spielt, sind Entspannungsmethoden und Stressbewältigungstechniken essenziell.
- Ernährung und Nährstoffe: Eine ausgewogene Ernährung und die Korrektur von Nährstoffmängeln können ebenfalls zur Linderung der Symptome beitragen.
Fazit
CMD ist eine komplexe und oft übersehene Erkrankung, die weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Körper haben kann. Dr. Pfitzer zeigt auf, wie wichtig es ist, die Zusammenhänge zwischen Kiefergelenk und anderen Beschwerden zu erkennen und ganzheitliche Behandlungsansätze zu verfolgen. Patienten können durch spezialisierte Therapieformen, Selbstbehandlung und eine bewusste Lebensführung ihre Beschwerden nachhaltig lindern und wieder zu einem schmerzfreien Leben finden.
AMM-Empfehlungen
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Zum YouTube-Video CMD und Kieferschmerzen: Was Ihnen Ihr Arzt nicht sagt!
Bildquellen:
Beitragsbild von Marina Demeshko / shutterstock.com