Omega-3-Fettsäuren sind essenzielle Fette, die für eine Vielzahl von biologischen Prozessen im menschlichen Körper unerlässlich sind. Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren können vom Körper nicht selbst hergestellt werden und müssen daher über die Ernährung aufgenommen werden. Sie kommen hauptsächlich in fettem Fisch, wie Lachs und Makrele, sowie in pflanzlichen Quellen wie Leinsamen und Walnüssen vor. Omega-3-Fettsäuren spielen eine zentrale Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Im Folgenden werden die gesundheitlichen Vorteile, die Möglichkeiten der Supplementierung und die Wichtigkeit einer Fettsäureanalyse genauer beleuchtet.

Gesundheitliche Vorteile von Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren bestehen hauptsächlich aus drei Typen: Alpha-Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Diese Fettsäuren sind für zahlreiche physiologische Funktionen unerlässlich:

  1. Herz-Kreislauf-Gesundheit: Omega-3-Fettsäuren sind bekannt für ihre schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Sie können den Blutdruck senken, die Triglyzeridwerte im Blut reduzieren und das Risiko von Herzrhythmusstörungen minimieren. Darüber hinaus tragen sie zur Verringerung von Entzündungen bei, die eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Herzkrankheiten spielen.
  2. Gehirnfunktion und mentale Gesundheit: DHA ist ein wichtiger Baustein der Zellmembranen im Gehirn. Studien zeigen, dass eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer senken und die kognitive Funktion verbessern kann. Zudem wird ein Zusammenhang zwischen Omega-3-Mangel und Depressionen sowie Angststörungen vermutet.
  3. Entzündungshemmende Wirkung: Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend, was bei der Behandlung chronischer Erkrankungen wie Arthritis hilfreich sein kann. EPA und DHA können die Produktion von entzündungsfördernden Substanzen im Körper hemmen und so zur Linderung von Symptomen beitragen.
  4. Augengesundheit: DHA ist ein wesentlicher Bestandteil der Netzhaut im Auge. Eine ausreichende Zufuhr kann das Risiko von altersbedingter Makuladegeneration und anderen Augenkrankheiten senken.
  5. Schwangerschaft und Entwicklung: Omega-3-Fettsäuren, insbesondere DHA, sind wichtig für die gesunde Entwicklung des Gehirns und der Augen von Föten und Kleinkindern. Eine ausreichende Zufuhr während der Schwangerschaft kann zudem das Risiko einer Frühgeburt verringern.

Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren

Da es oft schwierig ist, ausreichend Omega-3-Fettsäuren allein über die Ernährung aufzunehmen, kann eine Supplementierung sinnvoll sein. Omega-3-Präparate sind in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Fischöl, Krillöl und Algenöl. Letzteres ist eine pflanzliche Alternative, die besonders für Vegetarier und Veganer geeignet ist.

Fischöl ist die am weitesten verbreitete Form von Omega-3-Supplementen und enthält sowohl EPA als auch DHA. Krillöl wird aus kleinen Krebstieren gewonnen und bietet den Vorteil, dass es besser absorbiert wird und zusätzlich Antioxidantien wie Astaxanthin enthält.

Algenöl – für Vegetarier und Veganer

Menschen, die aus ethischen oder anderen Gründen kein Fischöl zu sich nehmen möchten, können als Alternative auf Algenöl zurückgreifen. Das Öl wird aus gezüchteten Mikroalgen gewonnen. Der Abfall wird weiter zu Tierfutter verarbeitet, weshalb keine nicht verwertbaren Abfallprodukte entstehen. Für Vegetarier oder Veganer sowie umweltbewusste Menschen, denen Fischöl nicht zusagt, ist Algenöl also eine hervorragende Alternative.

Algenöl besteht zu ca. 60% aus Omega-3. Es reicht somit aus, einen Teelöffel täglich zu sich zu nehmen. Es enthält jedoch mehr DHA als EPA. Für Rheumatiker wäre daher Fischöl besser geeignet, da die EPA-Menge in Fischöl höher ist. Besteht der Rheumatiker auf Algenöl, so sollten 2 TL eingenommen werden, um die ausreichende EPA-Menge zu erreichen. (DHA= Denken; EPA= Entzündung).

Vermutlich wird dem Algenöl die Zukunft gehören, da es durch die spezielle Zucht unbegrenzt zur Verfügung steht. Um die Menge an Omega-3 durch Fischöl decken zu können, müssten auf Dauer die Meere leergefischt werden. Einziger Nachteil des Algenöls ist bis dato der oft etwas höhere Preis im Gegensatz zum Fischöl.

Kaltgepresstes Leinöl ist keine wirkliche Alternative

Leinöl enthält mehr Omega-3-Fettsäuren als Fisch. Während 100 Gramm Leinöl bis zu 55 Gramm Omega-3-Fettsäuren aufweisen können, finden sich selbst in fetten Seefischen wie Hering, Makrele oder Thunfisch nicht mehr als 3 Gramm davon. Allerdings muss die in Leinöl vorhandene Alpha-Linolensäure (ALA) im Körper erst in EPA und DHA umgewandelt werden. Der Umwandlungsfaktor liegt – aufgrund des hohen Omega-6-Gehalts der heutigen Nahrung – typischerweise bei nur 0,5 bis 10%. Studien an Nagetieren zeigen, dass, um ein optimales EPA+DHA-Niveau im Fettgewebe zu erreichen, zwischen 9-mal bis 30-mal so viel ALA mit der Nahrung aufgenommen werden muss, um die gleichen Effekte wie mit der Aufnahme von EPA und DHA über Algenöl oder Fischöl zu erreichen. Leinöl beeinflusst das Omega-6/3-Verhältnis somit nur beschränkt. Auch bei Leinöl gilt eine Verpflichtung zur Frische. Ranzig schmeckendes Leinöl ist allenfalls noch als Holzschutz sinnvoll einsetzbar. Bewahren Sie Leinöl und Fischöl sowie Algenöl daher dunkel im Kühlschrank auf.

Die Bedeutung der Fettsäureanalyse

Bevor man mit der Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren beginnt, ist es wichtig, den eigenen Fettsäurestatus zu kennen. Eine Fettsäureanalyse kann Aufschluss darüber geben, ob ein Mangel vorliegt und wie das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren im Körper ist. Ein unausgeglichenes Verhältnis dieser Fettsäuren kann gesundheitsschädlich sein, da Omega-6-Fettsäuren tendenziell entzündungsfördernd wirken, wenn sie in übermäßigen Mengen vorhanden sind.

Eine Fettsäureanalyse wird meist durch eine einfache Blutprobe durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, wie hoch der Anteil an Omega-3-Fettsäuren im Vergleich zu anderen Fettsäuren ist. Auf dieser Grundlage kann eine gezielte Supplementierung erfolgen, um das Fettsäureverhältnis zu optimieren und die gesundheitlichen Vorteile maximal auszuschöpfen.

Fazit

Omega-3-Fettsäuren sind unverzichtbar für die Gesundheit, insbesondere für das Herz, das Gehirn und die Entzündungsregulation im Körper. Während eine ausgewogene Ernährung dazu beitragen kann, den Bedarf zu decken, ist für viele Menschen eine Supplementierung sinnvoll, insbesondere wenn die Aufnahme über die Nahrung nicht ausreicht. Um jedoch von den Vorteilen der Omega-3-Supplementierung zu profitieren, ist es ratsam, den eigenen Fettsäurestatus durch eine Fettsäureanalyse zu überprüfen. Dies ermöglicht eine individuelle und gezielte Anpassung der Omega-3-Zufuhr und trägt so zu einer optimalen Gesundheit bei.

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