
Effektive Mikroorganismen (EM) sind eine Mischung von aufbauenden, also überwiegend probiotischen Mikroben, die in natürlichen Milieus bereits vorhanden sind. Der Begriff geht auf den japanischen Agrarwissenschaftler Prof. Dr. Teruo Higa zurück, der EM in den 1980er Jahren im Zusammenhang mit der regenerativen Landwirtschaft entwickelte. Die mikrobiellen Mischkulturen bestehen unter anderem aus Milchsäurebakterien, Photosynthesebakterien und Hefen und kommen heute weltweit in unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz – von der Abwasseraufbereitung über die Landwirtschaft bis hin zur Lebensmittelherstellung.
Was sind Effektive Mikroorganismen?
Im Kern sind EM eine Kombination von Mikroorganismen, die sich in der Natur bereits bewährt haben. Sie unterstützen – je nach Einsatzbereich – biologische Prozesse wie Fermentation, Humusaufbau oder die Zersetzung organischer Stoffe. Bekannt sind sie vor allem durch ihre Rolle in der Herstellung von Joghurt, Käse, Bier, Wein und anderen fermentierten Produkten. Auch im Gartenbau und in der Landwirtschaft werden sie zunehmend verwendet, etwa zur Kompostierung oder Bodenbelebung.
Obwohl EM ursprünglich für den Einsatz in der Landwirtschaft konzipiert wurden, wird heute auch ihr Einsatz im häuslichen Umfeld diskutiert – etwa zur Geruchsbeseitigung, in Reinigungsprodukten oder zur Pflanzenpflege.
Die Bedeutung mikrobieller Vielfalt
Die Forschung zeigt, dass mikrobielles Leben eine zentrale Rolle für das ökologische Gleichgewicht spielt – sowohl in der Umwelt als auch im menschlichen Körper. So beschäftigt sich etwa die Humanmikrobiomforschung seit Jahren mit dem Einfluss der Darmflora auf verschiedene physiologische Prozesse. Eine Studie von Lynch und Pedersen (2016) weist auf komplexe Wechselwirkungen zwischen dem Mikrobiom und verschiedenen Körpersystemen hin – insbesondere im Hinblick auf Ernährung, Immunologie und Stoffwechselprozesse.¹
Effektive Mikroorganismen, wie sie in fermentierten Lebensmitteln vorkommen, tragen zu dieser mikrobiellen Vielfalt bei. In der Wissenschaft wird diskutiert, ob bestimmte fermentierte Produkte die Zusammensetzung des Mikrobioms beeinflussen können.² Allerdings ist hier zu beachten, dass es keine pauschalen Aussagen über die gesundheitliche Wirkung einzelner Produkte oder Mikroorganismen gibt – zu individuell sind die Zusammensetzung des Mikrobioms und die Reaktionen darauf.
Der Säure-Basen-Haushalt als Forschungsfeld
Ein weiteres Thema, das häufig im Zusammenhang mit EM diskutiert wird, ist der sogenannte Säure-Basen-Haushalt. In populärwissenschaftlichen Ratgebern wird davon ausgegangen, dass moderne Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zu einer „Übersäuerung“ des Körpers führen könnten. Wissenschaftlich betrachtet ist der Begriff „Übersäuerung“ allerdings nicht klar definiert und wird im medizinischen Kontext nur in Verbindung mit krankhaften Zuständen wie Azidose verwendet.
Dennoch gibt es Untersuchungen, die sich mit dem Einfluss von Ernährung auf pH-Werte im Urin oder auf metabolische Prozesse beschäftigen. So deutet eine Metaanalyse von Schwalfenberg (2012) darauf hin, dass bestimmte Ernährungsformen den sogenannten „potentiellen Säureüberschuss“ reduzieren können.³ Ob und wie stark dies tatsächlich das allgemeine Wohlbefinden beeinflusst, ist jedoch weiterhin Gegenstand der Forschung.
EM und Wasserqualität
Im Zusammenhang mit EM werden auch sogenannte EM-Keramik-Pipes verwendet, die durch einen Fermentationsprozess entstehen. Die Idee: Wasser, das mit EM-aktivierten Keramikröhrchen behandelt wird, soll bestimmte physikalische Eigenschaften verändern. Diese Anwendung basiert weniger auf wissenschaftlich anerkannten Nachweisen, sondern eher auf Erfahrungswerten aus dem ökologischen Landbau und der Haushaltsnutzung.
Es gibt Studien zur Wasserbehandlung mit Keramiken im Allgemeinen, etwa zur Veränderung von Oberflächenspannung oder zur Reduktion von Chlorverbindungen.⁴ Ob EM-Keramiken eine vergleichbare Wirkung entfalten, ist bislang nicht abschließend untersucht worden.
Fazit
Effektive Mikroorganismen sind ein faszinierendes Beispiel dafür, wie Mikroben in natürlichen Kreisläufen wirken – in der Umwelt ebenso wie in der Lebensmittelproduktion. Ihre Anwendung in verschiedenen Lebensbereichen beruht vielfach auf traditionellem Wissen, empirischen Beobachtungen und Einzelfallberichten. Für klare Aussagen zu ihrer Wirkung auf die menschliche Gesundheit oder den Säure-Basen-Haushalt sind weitere wissenschaftliche Studien erforderlich.
Wer sich für EM interessiert, findet ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten – vom Garten über die Küche bis hin zu Anwendungen im Haushalt. Dabei gilt: Eine differenzierte Betrachtung und ein kritischer Blick auf die jeweiligen Quellen und Versprechen helfen, den eigenen Umgang mit mikrobiellen Produkten sinnvoll und verantwortungsvoll zu gestalten.
Quellen
- ↑ Lynch, S.V., & Pedersen, O. (2016). The Human Intestinal Microbiome in Health and Disease. New England Journal of Medicine, 375(24), 2369–2379. https://doi.org/10.1056/NEJMra1600266
- ↑ Marco, M.L. et al. (2017). Health benefits of fermented foods: microbiota and beyond. Current Opinion in Biotechnology, 44, 94–102. https://doi.org/10.1016/j.copbio.2016.11.010
- ↑ Schwalfenberg, G.K. (2012). The Alkaline Diet: Is There Evidence That an Alkaline pH Diet Benefits Health? Journal of Environmental and Public Health, 2012, Article ID 727630. https://doi.org/10.1155/2012/727630
- ↑ Shibata, M. et al. (2004). Ceramic Water Purifier Effect on Tap Water. Journal of Water and Environment Technology, 2(1), 67–74.
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