In einem bewegenden Interview spricht Dr. Ulrich Frohberger, Orthopäde mit internistischer Ausbildung und sportmedizinischem Hintergrund, über seine Sicht auf eine neue, menschlichere Medizin. Statt Symptome zu bekämpfen, setzt er auf echte Ursachenforschung – und auf eine empathische Begleitung seiner Patienten. Seine Botschaft ist klar: Gesundheit ist machbar – aber nur gemeinsam und mit einem neuen Bewusstsein.

Empathie ist der Anfang jeder Heilung

„Wenn ich dem Patienten sage, was zu tun wäre – und er tut es nicht –, dann liegt es nicht an ihm, sondern an mir“, sagt Frohberger gleich zu Beginn des Gesprächs. Denn: Jeder Mensch braucht einen anderen Zugang. Manche lassen sich wissenschaftlich überzeugen, andere emotional abholen, wieder andere brauchen klare Führung. Entscheidend ist nicht, was der Arzt sagt – sondern was es beim Patienten bewirkt.

Vom Leistungssport zur Ursachenmedizin

Sein Weg begann als Internist in der Sportmedizin – mit Olympioniken und Nationalmannschaften. Doch die Grenzen des „klassischen Denkens“ wurden schnell spürbar: Die Beschwerden seiner Patienten ließen sich oft nicht isoliert behandeln. Heute kombiniert er internistische, orthopädische und funktionelle Ansätze – mit dem Ziel, den ganzen Menschen zu sehen.

Vertrauen statt Verurteilung

Viele Patienten kommen mit jahrelangen Leidensgeschichten – von Arzt zu Arzt, von Diät zu Diät. Frohberger begegnet ihnen ohne Schuldzuweisung: „Du musst dich für nichts entschuldigen. Dein Körper ist das Ergebnis deiner Vergangenheit. Jetzt schauen wir gemeinsam nach vorn.“ Die Basis: eine vertrauensvolle Beziehung, Zeit für Gespräche – und eine gründliche, manuelle Untersuchung von Kopf bis Fuß.

Stabile Muskeln statt teurer Medikamente

Ein zentraler Pfeiler seiner Arbeit: die Muskulatur. Denn sie ist nicht nur ein Halteapparat – sie produziert Hormone, schützt vor Gebrechlichkeit und verhindert Stürze im Alter. Frohberger zeigt mit einfachen Tests und gezieltem Training, wie auch hochbetagte Patienten wieder auf die Beine kommen können. Sein Motto: „Unsere Muskulatur ist altersunabhängig trainierbar. Das macht Mut.“

Der vergessene Schlüssel: Mitochondrien

Leistungsfähigkeit beginnt in der Zelle. Wenn Mitochondrien – die „Kraftwerke“ unserer Zellen – nicht funktionieren, lässt sich Bauchfett kaum abbauen, Energie fehlt, und Heilung stagniert. Eine gezielte Mikronährstoff-Analyse gehört daher für ihn zur Basisdiagnostik. Dabei rückt Frohberger auch moderne Ernährungstrends ins Licht: Viele vermeintlich „gesunde“ vegane Produkte seien stark verarbeitet und mangelhaft in essenziellen Nährstoffen.

Omega-3, Vitamin D & Aminosäuren: Kleine Helfer, große Wirkung

Frohberger betont: Die meisten Menschen sind unterversorgt mit lebenswichtigen Vitalstoffen. Omega-3-Fettsäuren etwa fehlen besonders stark – vor allem bei Jugendlichen und Veganern. „Ein Teelöffel gutes Öl täglich kann langfristig mehr bewirken als so manche Pille.“ Auch Vitamin D, Aminosäuren und Mineralien stehen im Fokus – individuell gemessen, gezielt ergänzt.

Zahnherde, Silent Inflammation & das große Ganze

Was oft übersehen wird: Entzündungen im Körper, etwa durch stille Zahnherde oder Darmprobleme, können massive Auswirkungen auf Gelenke, Muskeln und das Nervensystem haben. Frohberger arbeitet deshalb mit spezialisierten Zahnärzten zusammen und nutzt moderne Methoden wie Herzfrequenzvariabilitätsmessung, 3D-Ganganalysen und Phasenwinkelmessung, um Zusammenhänge sichtbar zu machen.

Eine neue Gesundheitskultur beginnt im Gespräch

Für Frohberger ist klar: „Ich bin der fachlich qualifizierte Freund des Körpers meiner Patienten.“ Nicht der Besserwisser, nicht der Oberarzt – sondern derjenige, der zuhört, hinterfragt und begleitet. Er ist Teil des Hauses der hellen Köpfe, einer Plattform für ganzheitlich denkende Ärzte, Therapeuten und Gesundheitsinteressierte. Dort will er mitgestalten, wie eine moderne, aufrichtige Medizin der Zukunft aussehen kann.

Fazit

Was Dr. Frohberger in diesem Gespräch vermittelt, ist eine Medizin mit Haltung. Eine Medizin, die nicht nur heilt – sondern auch Hoffnung macht. Mit Empathie, Ursachenforschung und einem klaren Ziel: Lebensqualität, Selbstwirksamkeit und Freude am eigenen Körper.

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