„90% unserer Gesundheit hängen vom Schlaf ab.“ Diese Erkenntnis des amerikanischen Schlafforschers William C. Dement[1] zeigt eindrücklich die Notwendigkeit von gesundem Schlaf. Neben einer ausgewogenen Ernährung, moderater, aber regelmäßiger Bewegung und einem achtsamen Lebensstil ist der Schlaf eine der wichtigsten Säulen für unsere Gesundheit. Wenn Schlafstörungen oder gar Schlaflosigkeit dieses Lebenselixier beeinflussen, kann das gravierende gesundheitliche Auswirkungen haben. Die Insomnie – also regelmäßige Ein- und Durchschlafstörungen – gehört inzwischen auch in Deutschland zu den häufigsten psychosozialen Erkrankungen. Laut einer aktuellen Studie der Techniker Krankenkasse schläft jeder Dritte Deutsche mittelmäßig oder schlecht.[2] Das dürfte sich durch die Corona-Pandemie noch deutlich verschlechtert haben.

Auswirkungen von Schlafmangel

Was vielen Betroffenen nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass dauerhafter Schlafmangel gravierende gesundheitliche Folgen haben kann. Diese können zu Befindlichkeitsstörungen wie etwa Tagesmüdigkeit, Unkonzentriertheit und schlechter Laune bis hin zu Störungen der täglichen zirkadianen Rhythmik führen und damit einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität nehmen.[3]

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Schlafmangel und seine Folgen: Wie geht gesund schlafen? | Gut zu wissen | BR

Ursachen für Schlaflosigkeit

Schlaflosigkeit kann durch Stress, mangelhafte Regeneration, ein ungesundes Wohn- und Arbeitsumfeld, Alkohol, schlechte Ernährung, zu wenig Bewegung („Sitzen ist das neue Rauchen“[4]) und andere negative Einflüsse entstehen. Auch Rückenschmerzen durch die falsche Matratze, Nackenverspannungen durch ein fehlerhaftes Kopfkissen und sogar Tageslichtmangel oder abendliches Blaulicht können zu Schlafmangel führen. Darüber hinaus können Sozialer Jetlag, Schichtarbeit und Fernreisen zu Schlafproblemen führen, weil dadurch der zirkadiane Rhythmus des Organismus aus dem Takt gebracht wird. Das Wissen über die Funktion des Chronorhythmus sowie die Kenntnis des eigenen Chronotyps kann hier schon sehr hilfreich sein.[5]

Die häufigsten Schlafstörungen

Schlafstörungen, von denen im Verhältnis mehr Menschen betroffen sind, sind die Insomnie, die Schlafapnoe, das Restless-Legs-Syndrom, die Narkolepsie und zirkadiane Schlaf-/Wach-Rhythmusstörungen. Wir werden diese Schlafkrankheiten in den nächsten Artikeln eingehender besprechen.

Durch erholsamen Schlaf, die körperliche & geistige Gesundheit fördern

Um zu verstehen, warum gesunder Schlaf für unsere Salutogenese (= Gesunderhaltung) so bedeutsam ist, werden wir im Unterkapitel „Schlaf“ ausführlich auf diese Thematik eingehen. Neben einem kurzen historischen Abriss über die Schlafkultur werden wir uns in verschiedensten Artikeln mit der Physiologie des Schlafes, den zirkadianen Rhythmen, der Schlafarchitektur, den Funktionen des Schlafes, den Schlafdiagnosemethoden, den wichtigsten Schlaferkrankungen, Schlafmythen, der Schlafhygiene sowie Schlafhelfern und vielen Tipps zum gesunden Schlaf beschäftigen. Seien Sie also gespannt und neugierig auf die kommenden Artikel und vor allem schlafen Sie gut!

Referenzen

  1. William C. Dement (2002), Der Schlaf und unsere Gesundheit, Lübbe Taschenbuch
  2. TK-Schlafstudie (2017), Techniker Krankenkasse
  3. Brigitte Holzinger, Gerhard Klösch (2018), Schlafstörungen, Springer-Verlag
  4. Joan Vernikos 2015), Sitzen gefährdet Ihre Gesundheit!, VAK-Verlag
  5. Satchin Panda (2019), Der Zirkadian Code, VAK-Verlag