Anno Jordan

Jetzt sind sie völlig verrückt geworden, könnte man denken. Was bitte haben Fische in der Behandlung psychischer Erkrankungen zu suchen?

Wenn man bei Fischen nicht nur an das unter Umständen durchaus beruhigende Betrachten eines Aquariums denkt, sondern sich den hohen Gehalt an Omega 3-Fettsäuren (EPA/DHA) in Erinnerung ruft, kann ein Schuh daraus werden.

Paul Amminger von der Universität Melbourne und seine Kollegen haben im letzten Jahr eine beachtenswerte Langzeitstudie an 81 jungen Erwachsenen (13 -25 Jahre) veröffentlicht, in der über sieben Jahre untersucht wurde, ob und wie gut langkettige mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren den Ausbruch einer Schizophrenie bei Risikopatienten verhindern können:

Amminger, G. Paul; Schafer, Miriam R.; Schlogelhofer, Monika; Klier, Claudia M.; McGorry, Patrick D. (2015): Longer-term outcome in the prevention of psychotic disorders by the Vienna omega-3 study. In: Nat Commun 6. Online verfügbar unter http://dx.doi.org/10.1038/ncomms8934

Dabei wurden den Probanden lediglich über einen Zeitraum von 12 Wochen eine tägliche Dosis von 700 Milligramm Eicosapentaensäure und 480 Milligramm Docosahexaensäure verabreicht.

Mathias Glathe / pixelio.de

In der Placebogruppe (40 Personen) entwickelten 40 Prozent (16 von 40) der Probanden innerhalb der sieben Jahre eine manifeste Schizophrenie – dies entspricht in etwa dem Durchschnitt. Bei den mit Omega-3-Fettsäuren versorgten waren es jedoch nur 9,8 Prozent (4 von 41). Auch die generellen psychischen Symptome und die Fähigkeit, im Alltag zu funktionieren, besserten sich: „Die Mehrheit der Teilnehmer aus der Omega-3-Gruppe hatte am Ende der Studienperiode einen Vollzeitjob, zeigte keine schweren funktionellen Einschränkungen und erlebte keine psychotischen Symptome mehr“, berichten Amminger und Kollegen. Bei denen, die dann doch eine Psychose entwickelten, geschah dies zudem sehr viel später als bei denen in der Placebogruppe.

Fazit: Schon eine 12-wöchige tägliche Intervention mit Omega 3-Fischölen führte – im Vergleich zu Placebo- bei Personen, mit extrem hohen Risiko für Psychosen, zu einer signifikanten Verringerung des Risikos (Faktor 4) in den nächsten 7 Jahren eine Schizophrenie zu entwickeln. Und dies im Vergleich zu Psychopharmaka ohne Nebenwirkungen. Schadstofffreie Fische und Fischöle sind also ein Ernährungsbaustein psychischer Gesundheit gerade auch im jungen Erwachsenenalter!


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Bildquelle: Mathias Glathe / www.pixelio.de