Das Interesse an veganer Ernährung nimmt zu – und das nicht ohne Grund. Viele Menschen starten mit dem Wunsch ins neue Jahr, sich gesünder zu ernähren und bewusster zu leben. Doch wie gelingt eine vegane Ernährung, die wirklich gesund ist und alle wichtigen Nährstoffe liefert? Im Spitzen-Gespräch mit Mr. Broccoli, der seit über zehn Jahren vegan lebt, werden wichtige Aspekte, aber auch Fallstricke dieser Ernährungsweise beleuchtet. Hier fassen wir die zentralen Inhalte des Interviews zusammen und geben hilfreiche Tipps für eine ausgewogene pflanzenbasierte Ernährung.

Pflanzenbasiert statt hochverarbeitet

Die moderne Lebensmittelindustrie bietet zahlreiche vegane Produkte an – von Fleischersatz bis hin zu veganen Käsesorten. Doch hier ist Vorsicht geboten. Viele dieser Produkte sind hochverarbeitet und enthalten Zusatzstoffe, die der Gesundheit nicht zuträglich sind. Stattdessen sollte der Fokus auf natürlichen Lebensmitteln liegen:

  • Frisches Gemüse, insbesondere Blatt- und Knollengemüse.
  • Gute pflanzliche Fette aus Quellen wie Nüssen, Avocados oder hochwertigen Ölen.
  • Sprossen und Keimlinge als nährstoffreiche Ergänzung.

Das Eiweiß-Dilemma: Bewusst planen

Eine der größten Herausforderungen bei veganer Ernährung ist die ausreichende Versorgung mit Eiweiß. Wer auf tierische Produkte verzichtet, muss gezielt pflanzliche Proteinquellen einplanen. Dazu gehören:

  • Linsen, Bohnen und andere Hülsenfrüchte.
  • Fermentierte Produkte wie Tempeh oder Tofu.
  • Quinoa, Amaranth und Haferflocken.

Auch Nahrungsergänzungsmittel wie B12 oder pflanzliches Proteinpulver können sinnvoll sein, um Defizite zu vermeiden.

NährstoffAllianz

Mehr über Eiweiße können Sie bei der NährstoffAllianz nachlesen: Protein - Die NährstoffAllianz

Zucker und Obst: Weniger ist mehr

Ein weiterer Stolperstein sind Zucker und übermäßiger Obstkonsum. Während frisches Obst wichtige Vitamine liefert, sollte es dennoch in Maßen genossen werden, da Fruchtzucker in hohen Mengen belastend sein kann. Tipp: Setzen Sie auf Obstsorten mit hohem Nährstoff- und geringem Zuckeranteil, wie dunkle Beeren oder Äpfel.

Fettsäuren im Gleichgewicht halten

Das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit. Viele Nüssen und Samen enthalten überwiegend Omega-6, das in hohen Mengen entzündungsfördernd wirken kann. Hochwertige Quellen für Omega-3 sind:

  • Algenöl als vegane Alternative zu Fischöl.
  • Walnüsse und Leinsamen.
  • Wildlachs, wenn Fisch in die Ernährung integriert werden soll.

Algenöl - für Vegetarier und Veganer

Menschen, die aus ethischen oder anderen Gründen kein Fischöl zu sich nehmen möchten, können als Alternative auf Algenöl zurückgreifen. Das Öl wird aus gezüchteten Mikroalgen gewonnen. Der Abfall wird weiter zu Tierfutter verarbeitet, weshalb keine nicht verwertbaren Abfallprodukte entstehen. Für Vegetarier oder Veganer sowie umweltbewusste Menschen, denen Fischöl nicht zusagt, ist Algenöl also eine hervorragende Alternative.

Algenöl besteht zu ca. 60 % aus Omega-3. Es reicht somit aus, einen Teelöffel täglich zu sich zu nehmen. Es enthält jedoch mehr DHA als EPA. Für Rheumatiker wäre daher Fischöl prinzipiell besser geeignet, da die EPA-Menge in Fischöl höher ist. Besteht der Rheumatiker auf Algenöl, so sollten 2 TL eingenommen werden, um die ausreichende EPA-Menge zu erreichen. (DHA= Denken; EPA= Entzündung).

Vermutlich wird dem Algenöl die Zukunft gehören, da es durch die spezielle Zucht unbegrenzt zur Verfügung steht. Einziger Nachteil des Algenöls ist bis dato der oft etwas höhere Preis im Gegensatz zum Fischöl.

Selbst anbauen und regional einkaufen

Ein großer Vorteil von selbst angebauten Lebensmitteln ist die Kontrolle über Qualität und Frische. Sprossen und Keimlinge lassen sich einfach zu Hause ziehen und liefern eine Fülle an Vitaminen und Mineralstoffen. Ergänzend dazu lohnt es sich, regionale Bauern zu unterstützen und saisonale Produkte zu bevorzugen.

Nahrungsergänzung gezielt einsetzen

Einige Nährstoffe sind in veganer Ernährung schwer allein durch Lebensmittel zu decken. Neben Vitamin B12 sind auch Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren wichtige Ergänzungen. Chlorella und andere Superfoods können ebenfalls zur Versorgung beitragen.

Bewegung und Muskelgesundheit

Eine ausgewogene Ernährung reicht nicht aus, um gesund zu bleiben. Regelmäßige Bewegung ist essenziell, insbesondere für den Erhalt der Muskulatur. Muskeln sind nicht nur wichtig für die Körperfunktion, sondern wirken auch als endokrines Organ, das positive Effekte auf das Gehirn hat. Kraft- und Ausdauertraining in Kombination mit ausreichender Eiweißzufuhr hilft, Muskelabbau zu verhindern.

Fazit: Bewusst und vielseitig

Vegan essen kann unglaublich gesund sein, erfordert jedoch Wissen und Planung. Der Verzicht auf tierische Produkte sollte immer mit Bedacht erfolgen, um Nährstoffmängel zu vermeiden. Natürliche, unverarbeitete Lebensmittel bilden die Basis einer gesunden veganen Ernährung. Mit der richtigen Balance aus Eiweiß, gesunden Fetten und Mikronährstoffen sowie einer bewussten Bewegungspraxis steht einer vitalen Lebensweise nichts im Weg.

Lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihre vegane Ernährung bewusst – für Ihre Gesundheit und ein gutes Lebensgefühl!

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