Von der Symptombehandlung zur Ursachenklärung: Ein Perspektivwechsel

Prof. Dr. Jörg Spitz und Dr. Manuel Burzler sind sich einig: Das heutige Gesundheitssystem steckt in einer Sackgasse. Trotz Milliardeninvestitionen werden chronische Erkrankungen nicht geheilt, sondern lediglich verwaltet. In einem aufrüttelnden Gespräch sprechen sie darüber, warum Prävention im aktuellen System oft ins Leere läuft – und weshalb es stattdessen eine ganzheitliche Rehabilitationskultur, die funktionelle Medizin und eine neue Gesundheitskultur braucht.

„Wir geben über eine Milliarde Euro am Tag aus – nicht, um Menschen zu heilen, sondern um chronisch Kranke zu verwalten.“ – Prof. Dr. Jörg Spitz

Epigenetik: Der Schlüssel zur Selbstwirksamkeit

Ein zentrales Thema ist die Epigenetik – also die Lehre davon, wie Umwelt, Lebensstil und innere Haltung die Aktivität unserer Gene beeinflussen. Epigenetik macht deutlich: Wir sind nicht passiv unserem genetischen Schicksal ausgeliefert. Vielmehr können wir durch gezielte Lebensstilveränderungen – Ernährung, Bewegung, Stressmanagement – aktiv in unsere Gesundheit eingreifen.

Dr. Burzler betont: „Die tiefste Ebene, auf der wir wirklich etwas verändern können, ist das Epigenom. Nur dort findet echte Ursachenarbeit statt – alles andere ist oft nur Symptombehandlung.“

Systemkritik: Medizin im Reformstau

Beide Experten kritisieren offen die starren Strukturen des etablierten Gesundheitssystems: Leitlinien, Abrechnungssysteme, Pharmaabhängigkeit und die fehlende Lobby für echte Gesundheit. Ärztinnen und Ärzte würden häufig nicht nur als Behandelnde, sondern selbst als Gefangene des Systems agieren. Der Fokus auf Symptome, statt auf Ursachen, sei nicht nur ineffizient, sondern auch volkswirtschaftlich und menschlich fatal.

Gleichzeitig plädieren sie für einen konstruktiven Weg: Nicht Abschaffung, sondern Ergänzung des bestehenden Systems – durch Aufklärung, eigenverantwortliche Gesundheitsbildung und den Aufbau neuer Strukturen.

Gesundheitsbildung statt Bevormundung

Zentrales Anliegen der beiden: Selbstverantwortung durch Wissen. Menschen sollen befähigt werden, eigenständig gesunde Entscheidungen zu treffen – gestützt auf nachvollziehbare, gut recherchierte Informationen. Die Ausbildungen zum Ganzheitlichen Gesundheitscoach (AMM) oder Epigenetik-Coach (HealVersity) wurden genau mit diesem Ziel entwickelt: Menschen mit verschiedenen Hintergründen – von medizinischen Profis bis hin zu interessierten Laien – fundiertes, praxisnahes Wissen an die Hand zu geben.

Das Haus der hellen Köpfe – eine Community mit Mission

Aus dem Wunsch heraus, Menschen nicht nur zu informieren, sondern auch zu verbinden, entstand das Haus der hellen Köpfe: eine Online-Community, in der Menschen mit gemeinsamen Werten und Gesundheitsinteressen zusammenkommen. Ob Coach, Therapeut, Apotheker oder „heller Kopf“ aus anderen Bereichen – im Zentrum steht ein kollektives Bewusstsein für eine neue Gesundheitskultur.

„Wir brauchen eine Lobby für die Gesundheit – und wir müssen sie selbst aufbauen.“ – Prof. Dr. Jörg Spitz

Fazit: Die Zukunft der Gesundheit ist gemeinschaftlich, ursachenorientiert und epigenetisch fundiert

Das Gespräch zwischen Burzler und Spitz macht Mut: Ja, das System ist reformbedürftig. Aber es gibt Alternativen – jenseits von Pharma und Symptombehandlung. Wer bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, Wissen zu vertiefen und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen, kann Gesundheit neu gestalten – für sich selbst, für andere und für kommende Generationen.