
Wenn die Tage kürzer werden, das Licht abnimmt und die Natur ihre Farben wechselt, beginnt für viele Menschen eine Phase der inneren Einkehr. Der Herbst markiert nicht nur eine neue Jahreszeit, sondern auch einen biologisch spürbaren Umbruch: Unser Organismus reagiert auf weniger Sonnenlicht, der Hormonhaushalt sowie der Vitamin-D-Spiegel verändern sich, Müdigkeit nimmt zu – und das Bedürfnis nach Ruhe wächst.
In dieser Zeit können wir uns an der Natur orientieren. Bäume werfen ihre Blätter ab, um Energie zu sparen und neue Kräfte für das nächste Frühjahr zu sammeln. Auch wir können diese Jahreszeit nutzen, um Ballast abzugeben und Platz für Neues zu schaffen:
- Was hat ausgedient?
- Was belastet, statt zu entlasten?
- Was darf bewusst gehen, damit Raum entsteht?
Psychologisch gesehen ist Loslassen ein wichtiger Schritt für die seelische Gesundheit. Studien zeigen, dass Achtsamkeitsinterventionen, die Reflexion und Akzeptanz einschließen, Stress reduzieren, die emotionale Resilienz stärken und das Gefühl innerer Freiheit fördern.
Kurz zusammengefasst
- Wie kann Loslassen die mentale Gesundheit fördern?
- Loslassen reduziert Stress, stärkt Resilienz und schafft innere Freiheit.
- Welche Rituale unterstützen die innere Balance im Herbst?
- Teepausen, Spaziergänge im Herbstlaub und Dankbarkeitsrituale geben Struktur und Ruhe.
- Warum spielt Vitamin D im Herbst eine wichtige Rolle?
- Weniger Sonnenlicht senkt den Vitamin-D-Spiegel, was Stimmung und Immunsystem beeinflusst.
- Wie hilft Journaling beim Loslassen?
- Strukturiertes Schreiben wirkt wie inneres Entrümpeln und eröffnet neue Perspektiven.
Rituale für innere Balance
Der Wechsel der Jahreszeit wirkt nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich. Weniger Licht bedeutet, dass unser Schlafhormon Melatonin früher ausgeschüttet wird – ein Grund, warum viele Menschen im Herbst ein stärkeres Bedürfnis nach Struktur und Rückzug verspüren. Kleine Rituale helfen, diesen natürlichen Rhythmus bewusst zu begleiten:
- eine feste Teepause bei Kerzenlicht, als kurze Unterbrechung im Alltag
- Spaziergänge im Herbstlaub, die nicht nur Bewegung bringen, sondern auch Achtsamkeit trainieren
- ein persönliches Erntedank-Ritual: Aufschreiben oder aussprechen, wofür man dankbar ist
Solche Gesten machen das Loslassen konkret und geben Orientierung, wenn äußere Reize abnehmen.
Mangel an Sonnenlicht & Vitamin D im Herbst
Mit sinkendem Sonnenstand und kürzeren Tagen reduziert sich auch die UV-B-Strahlung, die unsere Haut zur Produktion von Vitamin D braucht. Von Herbst bis Frühjahr produzieren wir nur noch sehr wenig körpereigenes Vitamin D. Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel wiederum wird mit erhöhtem Risiko für depressive Symptome und schlechterem Immunsystem in Verbindung gebracht.
Unser Partner-Projekt SonnenAllianz versorgt Sie mit dem nötigen Wissen zum Thema Vitamin D. Dort erfahren Sie auch, wie Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel richtig bestimmen, welchen Zielwert Sie definieren sollten und wie Sie diesen – auch im Herbst und Winter – mit geeigneten Supplementen erreichen. Denn: Was uns durch das fehlende Sonnenlicht fehlt, kann nicht allein durch die ausgeglichen werden.
Gedankenmuster überprüfen
Loslassen bedeutet nicht nur, Dinge oder Menschen hinter sich zu lassen – es betrifft auch unsere inneren Überzeugungen. Häufig halten wir an Glaubenssätzen fest, die uns mehr schaden als nützen, etwa „Ich muss immer funktionieren“. In der Psychologie spricht man von kognitiven Schemata: tief verankerte Denk- und Verhaltensmuster, die unser Handeln unbewusst steuern. Wenn sie veraltet sind, erzeugen sie Stress und Selbstzweifel.
Eine hilfreiche Methode ist die sogenannte kognitive Umstrukturierung. Dabei werden belastende Gedanken schriftlich festgehalten und anschließend kritisch überprüft. Notieren Sie beispielsweise einen Satz, der Sie einschränkt, und fragen Sie sich: Hilft mir dieser Gedanke heute noch – oder war er früher einmal sinnvoll und darf jetzt losgelassen werden?
Wer tiefer in das Thema Glaubenssätze einsteigen möchte, findet dazu wertvolle Impulse im Artikel von Mirja Krönung: „Psyche & Selbstheilungskräfte – die Krönung“. Dort erfahren Sie, wie alte Überzeugungen erkannt und Schritt für Schritt transformiert werden können.
Journaling als vertiefende Methode
Journaling geht weiter: Bei diesem Ansatz handelt es sich um strukturiertes Schreiben über Gedanken und Gefühle über mehrere Sitzungen hinweg. Insbesondere expressives oder reflektierendes Schreiben kann dabei helfen, Emotionen zu verarbeiten, Stress zu reduzieren und Klarheit zu gewinnen. Nutzen Sie Journaling regelmäßig, z. B. ein paar Minuten täglich oder mehrmals pro Woche.
Folgende Fragen können dabei Orientierung geben:
- Was habe ich in diesem Jahr getragen, das jetzt zu schwer geworden ist?
- Welche Rollen oder Erwartungen passen nicht mehr zu mir?
- Was ist reif geworden und darf abgeschlossen werden?
- Was verändert sich, wenn ich Kontrolle loslasse?
Das Niederschreiben wirkt wie ein „inneres Entrümpeln“ und schafft Platz für neue Perspektiven. So wird aus dem Schreiben ein Werkzeug der Selbstfürsorge.
Loslassen als Stärke
In einer leistungsorientierten Gesellschaft wird Loslassen oft mit Scheitern verwechselt. Doch in Wirklichkeit ist es ein Zeichen von Anpassungsfähigkeit – und damit eine Ressource für die psychische Gesundheit.
Die Natur zeigt uns: Der Baum hält seine Blätter nicht fest. Er gibt sie frei, um zu überleben und im Frühjahr neue Energie zu entfalten. Auch wir können lernen:
- Loslassen heißt nicht: etwas fehlt.
- Loslassen heißt: etwas darf sich verändern.
- Darin liegt die regenerative Kraft des Herbstes.
Begleitung auf diesem Weg
In einer leistungsorientierten Gesellschaft wird Loslassen oft mit Scheitern verwechselt. Doch in Wirklichkeit ist es ein Zeichen von Anpassungsfähigkeit – und damit eine Ressource für die psychische Gesundheit.
Die Natur zeigt uns: Der Baum hält seine Blätter nicht fest. Er gibt sie frei, um zu überleben und im Frühjahr neue Energie zu entfalten. Auch wir können lernen:
- Loslassen heißt nicht: etwas fehlt.
- Loslassen heißt: etwas darf sich verändern.
- Darin liegt die regenerative Kraft des Herbstes.
Fazit: Raum schaffen für das Wesentliche
Der Herbst erinnert uns daran: Wachstum und Loslassen gehören zusammen. Wer innerlich Ballast abgibt, schafft Platz für Klarheit, Ruhe und das, was wirklich wichtig ist.
Nicht alles, was wir mit uns tragen, gehört noch zu uns. Und manchmal ist das größte Geschenk an uns selbst: ein unbeschriebenes Blatt.
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Beitragsbild von Marina April/Shutterstock.com

