Helena Schwarz

Erkrankungen vom Typ 1-Diabetes und deutlicher noch vom Typ 2-Diabetes zeigen in Deutschland eine zunehmende Häufigkeit. Im Jahr 2017 gab es in Deutschland über 8 Millionen Menschen, die an einer Zuckererkrankung litten. Umso wichtiger ist es, sich intensiv mit den Ursachen und wirkungsvollen Therapien des Diabetes auseinander zu setzen, was auch das Ziel unseres Kongresses für menschliche Medizin am 7. & 8. März 2020 ist.

Diabetiker profitieren offensichtlich nachhaltig von einer verbesserten Vitamin D-Versorgung des Körpers. Sowohl auf die Entstehung als auch auf die Wirkung des Diabetes konnten erfreuliche Auswirkungen nachgewiesen werden.

Vitamin D & Diabetes – die Studienlage

Im Jahr 2016 veröffentlichte die Goethe-Universität in Frankfurt eine Doppelblindstudie (Bogdanou et al., 2016), bei der 39 Diabetes-Typ-1-Patienten über 3 Monate mit Vitamin D-Gaben von 4000 I.E. behandelt wurden. Dabei wurde bei den Probanden eine signifikante Abnahme des Insulinbedarfs sowie des HbA1c-Wertes (Blutzuckerlangzeitwert) festgestellt.

Eine im März 2008 erschienene Übersichtsarbeit (Palomer, González-Clemente, Blanco-Vaca & Mauricio, 2008) beschreibt folgende Wirkung von Vitamin D im Rahmen der Diabetes Typ 2-Erkrankung: In Laborversuchen und beim Menschen konnte gezeigt werden, dass Vitamin D die Bildung, Ausschüttung und Verwertung von Insulin beeinflusst.

In anderen Worten: Ein Vitamin D-Mangel führt zu einer Unempfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin, einer Reduzierung der Insulinproduktion und zu Diabetes Typ 2. Eine Erhöhung des Vitamin D-Spiegels bewirkt eine Verbesserung der Blutzuckerwerte und eine gesteigerte Insulinausschüttung.

Im Rahmen einer groß angelegten amerikanischen Studie wurden etwa 15.000 Personen regelmäßig untersucht. Die Ergebnisse zeigen ein um das Doppelte gesteigerte Risiko, eine Diabetes Typ 2-Erkrankung zu entwickeln, wenn der Vitamin D-Spiegel niedrig ist. Zusätzlich weisen diese Patienten eine erhöhte Häufigkeit für kardiale Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Fettsucht und pathologische Fettwerte im Blut auf (Martins et al., 2007).

Meta-Analyse bestätigt: Vitamin D-Ergänzung führt zur verbesserten Glykämie-Kontrolle bei Diabetikern

Die im September 2017 erschienene Ausgabe des Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism veröffentlichte die Ergebnisse einer Meta-Analyse (Mirhosseini et al., 2017), die den Zusammenhang zwischen einer besseren glykämischen Kontrolle bei Diabetikern und höheren Vitamin D-Werten infolge einer Supplementierung belegt.

Die Meta-Analyse umfasste 24 kontrollierte Studien mit insgesamt 1.528 Personen mit Typ-2-Diabetes, die mindestens zwei Monate lang ein Placebo oder Vitamin D mit oder ohne Calcium erhielten. 

Die Supplementierung mit 4.200 I.E. Vitamin D pro Tag war mit einer durchschnittlichen Zunahme des Serum-25-Hydroxyvitamin-D-Spiegels von 17 Nanogramm pro Milliliter (ng/mL) verbunden. Der Spiegel von Hämoglobin A1c (HbA1c, ein Marker für die langfristige Glukosekontrolle) sank um durchschnittlich 0,3% bei den Teilnehmern, die Vitamin D erhielten. Der Zusatz von Calcium zu Vitamin D war mit einem noch stärkeren Rückgang verbunden.

Unter den Teilnehmern, die Vitamin D erhielten, sank die Nüchternglukose im Plasma um durchschnittlich 4,9 Milligramm pro Deziliter (mg/dL). Auch die Insulinresistenz (HOMA-IR) verbesserte sich bei Teilnehmern, die Vitamin D-supplementiert waren. 

Fazit

Die Forschungen an Vitamin D zeigen, dass eine entsprechende Versorgung mit dem Sonnenhormon das Risiko für Diabetes-Erkrankungen des Typs 1 und 2 und damit auch deren Folgeerkrankungen deutlich reduzieren kann, sowie einen wichtigen Beitrag bei der Behandlung der Erkrankung leisten kann. Die Einnahme von Vitamin D-Supplementen und die kontrollierte Nutzung von Solarien können vor allem im „Vitamin D-Winter“ von Oktober bis März ein Vitamin D-Defizit verhindern helfen.


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Beim Projekt SonnenAllianz [www.sonnenallianz.de] der Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention (DSGIP) erfahren Sie mehr darüber, wie hoch der Vitamin D-Spiegel sein sollte und wie Sie ein gutes Vitamin D-Level erreichen können. Ziel der SonnenAllianz ist es, unabhängig über die vielen gesundheitlichen Themen rund um die Sonne und das Sonnenlicht zu berichten und aufzuklären.

 


Sie möchten mehr über die Entstehung und wirksame Behandlung des Diabetes erfahren? 

Am 07. & 08. März 2020 findet der 6. Kongress für menschliche Medizin zum Schwerpunktthema „Diabetes & Metabolisches Syndrom überwinden“ in Frankfurt statt. Am Vortag (Freitag, 06. März 2020) können Sie außerdem am gleichen Ort an der Zusatzveranstaltung “1. International Workshop for Optimum Health” teilnehmen. Es warten wieder etwa 20 führende Professoren und Mediziner auf Sie, um die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnis verständlich zu vermitteln.Seien Sie also unbedingt dabei! 

Quellen:

Bogdanou, D., Penna-Martinez, M., Filmann, N., Chung, T., Moran-Auth, Y., Wehrle, J., . . . Badenhoop, K. (2016). T-lymphocyte and glycemic status after vitamin D treatment in type 1 diabetes: A randomized controlled trial with sequential crossover. Diabetes/Metabolism Research and Reviews, 33(3). doi:10.1002/dmrr.2865

Palomer, X., González-Clemente, J. M., Blanco-Vaca, F., & Mauricio, D. (2008). Role of vitamin D in the pathogenesis of type 2 diabetes mellitus. Diabetes, Obesity and Metabolism, 10(3), 185-197. doi:10.1111/j.1463-1326.2007.00710.x

Martins, D., Wolf, M., Pan, D., Zadshir, A., Tareen, N., Thadhani, R., . . . Norris, K. (2007). Prevalence of Cardiovascular Risk Factors and the Serum Levels of 25-Hydroxyvitamin D in the United StatesArchives of Internal Medicine, 167(11), 1159. doi:10.1001/archinte.167.11.1159

Mirhosseini, N., Vatanparast, H., Mazidi, M., & Kimball, S. M. (2017). The Effect of Improved Serum 25-Hydroxyvitamin D Status on Glycemic Control in Diabetic Patients: A Meta-Analysis. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 102(9), 3097-3110.

Beitragsbild: von Steve Buissinne auf Pixabay

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