Liebe Leserinnen und Leser,

in dieser Artikelreihe ermöglichen wir Ihnen einen Überblick und das grundlegende Verständnis dazu, warum aus unserer Sicht die Kenntnis der epigenetischen Zusammenhänge in unserem Körper Grundlage und Schlüssel der Prävention und Gesundung, insbesondere bei chronischen Erkrankungen darstellt. Wir versuchen Sie dabei, so weit wie möglich, von bio-medizinischem Fachjargon zu verschonen und stellen Zusammenhänge auf dieser Ebene ggf. vereinfacht dar. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen erhellende und gesundmachende Erkenntnisse.

Bisher erschienen:

Ihr

Jörg Spitz und das Team der AMM

Auf die wichtige Rolle der Fettsäuren und von Phospholipiden in der Zellmembran sind wir schon im Artikel zur Barrierefunktion der Zellmembran eingegangen. Zusammenfassend gilt hierbei, dass wir gesättigte und ungesättigte Fettsäuren benötigen. Entscheidend ist das Verhältnis der Fettsäuren zueinander. Das gilt vor allen Dingen für das Verhältnis Omega-6 zu Omega-3 in der Ernährung und entsprechend im Blut.

Das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren

Der Gesamtfettanteil innerhalb der Ernährung stieg von ca. 20% auf 35% bei gleichzeitiger Verdopplung des Anteils von gesättigten Fettsäuren. Zum ersten Mal tauchen mit Beginn des letzten Jahrhunderts zudem künstliche oder herstellungsbedingte Transfettsäuren in der Nahrung auf, und das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren änderte sich im Laufe der Jahrhunderte von ca. 1,5:1 auf 15:1 [1]. Der Ausbruch von Zivilisationskrankheiten war somit vorprogrammiert, eine schleichende Entzündung innerhalb des Körpers wurde zum Standardproblem und chronische Erkrankungen nahmen zu.

Änderung des Ernährungsprofils im Lauf der menschlichen Geschichte

Bild 1: Änderung des Ernährungsprofils im Lauf der menschlichen Geschichte nach [1]

Das Verhältnis Omega-6/3 sollte mindestens besser als 6:1 sein. Idealerweise darf das Verhältnis sogar etwa 2,5:1 oder besser betragen. Dies ist erforderlich damit unser Körper die wichtigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA überhaupt bilden kann, denn anderenfalls sind die betreffenden Stoffwechselprozesse vollständig durch Omega-6-Fettsäuren blockiert.

Die vollständige Story zu diesem Thema finden Sie im Übersichtartikel: Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren – die Grundlagen

Die Fettsäuren wiederum müssen in einem richtigen Verhältnis zu den Phospholipiden stehen, sonst wird die Zellmembran zu durchlässig oder verschließt sich und lässt kaum noch Nährstoffe durch.

Fettsäuren messen

Die Messung des Fettsäurenprofils erfolgt über eine Blutanalyse. Im nachfolgend gezeigten Test wird Blutserum aus der Vene benötigt. Der Test beurteilt die Zellmembran der roten Blutkörperchen. Man erkennt die beispielhaften Ergebnisse für gesättigte Fettsäuren, einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren und ganz wichtig bei den Omega-3/6-Fettsäuren verschiedene Quotienten. Vergleichbare Ergebnisse liefern auch Selbsttests mit Blut aus der Fingerbeere.

Beispielhaftes Ergebnis einer Fettsäurenanalyse im Blut

Bild 2: Beispielhaftes Ergebnis einer Fettsäurenanalyse im Blut (mit freundlicher Genehmigung durch HealVersity)

Grundsätzlich erkennt man auf den ersten Blick, dass die Omega-3-Fettsäuen EPA und DHA unterrepräsentiert sind. Viel gravierender ist aber die drastisch zu niedrige Eicosanoid-Balance. Diese beschreibt das Verhältnis der entzündungshemmenden Eicosapentaensäure zur entzündungsfördernden Arachidonsäure. Ebenso viel zu niedrig ist der Omega-3-Index. Dieser zeigt das Verhältnis von DHA und EPA zu den gesamten Fettsäuren der Zellmembran an. Zu niedrig bedeutet also, dass die Zellmembran in diesem Fall viel zu undurchlässig ist und Nährstoffe nur sehr schwer ins Zellinnere gelangen können (siehe oben). Der letzte Quotient betrifft das ebenfalls schon weiter oben besprochenen Verhältnis Omega 6/3. Auch hier ist deutlich das Übergewicht der Omega-6-Fettsäuren im Blut zu sehen.

Klare Konsequenzen

Die Konsequenz aus diesem Ergebnis wäre eine Umstellung der Ernährung hinzu:

  • einer Reduktion von Omega-6-Fetten,
  • einer Vermeidung industrieller Transfette,
  • der vermehrten Aufnahme von ungesättigten Fettsäuren wie Leinöl und Olivenöl, um auch die körpereigene Umwandlung von Alpha-Linolensäure in EPA und DHA anzuregen,
  • der Supplementierung von EPA und DHA über marine Öle z.B. Algenöl
  • mehr Verzehr von unbelastetem fettem Seefisch
  • der Erhöhung des Nervonsäureanteils in der Ernährung: ebenfalls durch Fischverzehr sowie beispielsweise von Paranüssen, Walnüssen oder scharfem Senf

Fazit

Zur Abklärung möglicher epigenetischer Einflüsse auf die eigene Gesundheit oder die Gesundheit von Patientinnen und Patienten empfiehlt sich die Bestimmung des spezifischen Fettsäureprofils mittels Bluttest. Bei der Interpretation des Bluttests und der Umsetzung entsprechender Maßnahmen zur Normalisierung des Profils können Ihnen ausgebildete Epigenetik-Coaches, Ärzte und Heilpraktiker gezielt helfen. Diese Chance sollten Sie auf jeden Fall nutzen. Nach dem Motto:

„Erst messen, dann verstehen, erst dann essen!“

kann oft schon mit einfachen Maßnahmen viel erreicht werden. Nach 4 – 6 Monaten empfiehlt sich dann eine Wiederholung des Tests zur Effizienzkontrolle der eingeleiteten Maßnahme.

Quelle:

  1. ↑1 ↑2 Simopoulos AP. The importance of the omega-6/omega-3 fatty acid ratio in cardiovascular disease and other chronic diseases. Exp Biol Med (Maywood). 2008 Jun;233(6):674-88. doi: 10.3181/0711-MR-311. Epub 2008 Apr 11. PMID: 18408140. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18408140/

Beitragsbild:

bit24 / #222736996 / stock.adobe.com

Für diejenigen, die tiefer einsteigen wollen und sich selbst oder Betroffenen helfen wollen bietet sich die Epigenetik-Coach-Ausbildung bei HealVersity unbedingt an!

Über die erste Epigenetik-Coach-Ausbildung Deutschlands über „HealVersity“ vormals „deine Mindbase“ in Zusammenarbeit mit der Akademie für menschliche Medizin, hatten wir schon berichtet und schon eine Vielzahl von Interessenten für den Kurs begeistern können. 

Die aktuelle Ausbildungsrunde wird in diesen Tagen beginnen und die nächste startet im Juni 2023!

Alles Wichtige zu diesem intensiven und von uns begleitenden Ausbildungsprogramm, welches in einer Zertifizierung endet, finden Sie hier:

Hier geht es zur Informations- und Anmeldeseite!  

Auch auf das Spitzen-Gespräch zwischen dem Arzt Dr. Manuel Burzler (Mitgründer von deine Mindbase bzw, HealVersity) und Prof. Spitz hatten wir schon hingewiesen. Sie können es sich aber gerne hier noch einmal anschauen: 

Spitzen-Gespräch Epigenetik und Zellen: Prof. Jörg Spitz und Dr. Manuel Burzler

Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich über die AMM anmelden bzw. bei der Anmeldung die AMM als Referenz angeben hält „HealVersity“ besondere Vorteile bereit. So erhalten Sie die Möglichkeit im Rahmen der Live-Veranstaltungen des Kurses an einer persönlichen Diskussionsrunde mit Prof. Dr. med. Jörg Spitz teilzunehmen und auf den besonderen Wissens- und Erfahrungsschatz des AMM-Gründers zuzugreifen. Bitte beachten Sie also, bei Ihrer Anmeldung die Akademie für menschliche Medizin als Referenz anzugeben. 

Hier geht es zur Informations- und Anmeldeseite! 

Logo des AMM-Partners

HealVersity im Netzwerk Spitzen-Gesundheit der AMM: Partnerseite