Auswirkungen eines Magnesiummangels auf das Herz: von Bluthochdruck bis zu Herzrhythmusstörungen
Ca. 120.000 in Pub Med gelistete Publikationen zum Magnesium deuten auf ein zunehmendes Interesse an diesem Elektrolyten hin. Ungefähr 650 enzymatische Reaktionen und Stoffwechselvorgänge sind von Magnesium abhängig, wobei immer noch neue hinzukommen. Magnesiumintoxikationen spielen in Deutschland seit Jahren keine Rolle mehr. Hingegen ein Magnesiummangel wird immer öfter diagnostiziert und therapiert. In den meisten Fällen ist eine Magnesiumsupplementation in oraler Form ausreichend. Organische Magnesiumverbindungen sind hierbei aufgrund ihrer besseren Bioverfügbarkeit zu bevorzugen. Die Therapie ist sicher und nebenwirkungsarm. Für Erwachsene empfiehlt sich durchschnittlich eine tägliche orale Magnesiumsupplementation mit 300 bis 500 mg Magnesium. Im Einzelfall sind auch Magnesiumgaben bis zu 2000 mg pro Tag in oraler Form erfolgreich langfristig eingenommen worden.
Die klinische Spannbreite der Magnesiummangelpatienten ist groß. Besonders Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Senioren sind hiervon überdurchschnittlich häufig betroffen. Dies liegt zum einen in der schlechteren Magnesiumversorgung und Aufnahme im Alter, zum anderen an Begleiterkrankungen und Medikamenteninteraktionen.
Arterielle Hypertonie, Herzinsuffizient, Herzrhythmusstörungen sowie Arteriosklerosebildung können durch eine Magnesiumtherapie günstig beeinflusst werden. Die Biofaktoren Vitamin D und Magnesium wirken oft gleichsinnig und verstärken sich gegenseitig.
Im Übrigen haben sehr viele nationale Gesellschaften für Magnesiumforschung, auch in Deutschland, unter Führung der USA den unteren Normalwert für das Serummagnesium mit 0,85 mmol/l 2022 empfohlen. Es gilt in jedem Fall einen Magnesiummangel zu verhindern, das gilt auch beim metabolischen Syndrom. Hierbei wird auch der Interleukin 6-Stoffwechsel günstig beeinflusst.
Normale Magnesiumkonzentrationen sind daher unerlässlich für kardiovaskuläre Gesundheit und verbessern Morbidität und Mortalität.
Ihr Referent: Prof. Dr. med. Klaus Kisters (Facharzt für Innere Medizin, Nephrologie, Intensivmedizin, Klinische Geriatrie, Hypertensiologie DHL/ESH, Akademie für Mikronährstoffmedizin)
Bitte beachten Sie: Das Seminar richtet sich an Ärzte und Heilpraktiker.