Ein Magnesiummangel kommt bekanntlich in der Medizin häufig vor. Magnesiumintoxikationen mit tödlichem Ausgang wurden zuletzt um 1930 in Deutschland beschrieben. Die Patienten verstarben mit Serummagnesiumspiegeln um 6 mmol/l an Atemdepression und Herzstillstand. Der Serummagnesiumspiegel beträgt im Normbereich 0,8 bis 1,2 mmol/l, besser als unterer Grenzwert ist 0,85 mmol/l anzustreben (European Journal of Nutrition 2023).
In der Laboranalytik eignet sich auch die Bestimmung von Magnesium im Vollblut, intrazellulär, in ionisierter Form im Blut und auch im Urin. Neben der Magnesiumlaboranalytik erkennt man einen Magnesiummangel zudem anhand klinischer Symptome (z.B. Muskelkrämpfe, Erschöpfbarkeit oder kardiovaskuläre Erkrankungen) sowie der Patientenanamnese (z.B. Diabetiker, Medikamentenpläne oder Magnesiumverlusterkrankungen). Bei geriatrischen Patienten liegt nach neusten Publikationen in vielen Fällen ein Magnesiummangel in bis zu 50% vor, der unbedingt ausgeglichen werden muss, um Folgeschäden zu minimieren.
Eine erfolgreiche Behandlung mit dem Elektrolyt Magnesium ist meistens in oraler Form völlig ausreichend. Diese Therapie gilt als sicher und effektiv. Die Gesellschaft für Magnesiumforschung empfiehlt für eine Vielzahl internistischer Erkrankungen mit einem Magnesiummangel eine Supplementation von 300 bis 500 mg Magnesium täglich. Organische Magnesiumverbindungen sind hier pharmakologisch zu bevorzugen. Auch bei fehlender Laboranalytik ist ein Therapieversuch mit Magnesium gerechtfertigt. Cave: schwere Niereninsuffizienz oder bradykarde Herzrhythmusstörungen.
Ihr Referent: Prof. Dr. med. Klaus Kisters (Facharzt für Innere Medizin, Nephrologie, Intensivmedizin, Klinische Geriatrie, Hypertensiologie DHL/ESH)
Bitte beachten Sie: Das Seminar richtet sich an Ärzte und Heilpraktiker.