Fallstricke in der Praxis
Stolpersteine in der endokrinologischen Praxis (Marie Greiff)
Endokrinologische Beschwerdebilder sind äußerst vielfältig. Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind zwar ein häufig auftretendes Symptom der klimakterischen Frau, sie können jedoch auch ursächlich Erkrankungen der Schilddrüse oder Dysbalancen bei den Stresshormonen zugeordnet werden.
Aufgrund der engen Verzahnung von Geschlechtshormonen mit den Schilddrüsen- und Nebennierenrindenhormonen, lassen sich Symptome oft nicht nur einem Hormon zuordnen. Dysbalancen in den hypophysären und hypothalamischen Hormonen und Regelkreisen können ebenso Auslöser sein, wie auch ein Mangel an Mikronährstoffen, eine Leberschwäche oder eine gestörte Darmflora.
In der täglichen Praxis entstehen daraus oft Fragen bezüglich der angezeigten Diagnostik und Entwicklung eines Therapievorschlags.
In diesem Vortrag werden folgende Punkte näher beleuchtet:
· Welche Fragen sind für eine zielführende Anamnese wichtig?
· Welche Diagnostik ist zu welchem Zeitpunkt sinnvoll und nötig?
· Wie lassen sich aus Anamnese und Hormonbefund sinnvolle Therapieansätze entwickeln?
· Welche Ursachen gibt es für unerklärbar hohe Hormonwerte im Test?
· Welche Art der Substitution ist die Richtige?
Psychosomatisch oder somatopsychisch? (Michael Martin)
Die Zivilisationseinflüsse haben eine Reihe von Funktionsstörungen und Erkrankungen hervorgebracht, die eine beeindruckende Fülle „unglaubwürdiger“ Symptome bieten können und damit vordergründig den Patienten als Psychosomatiker erscheinen lassen. Nicht selten existieren verschiedene Entitäten gleichzeitig, so dass bei jeder Patientin/jedem Patienten genau differenziert werden muss, welcher Symptomenkomplex zu welchen Ursachen zu zählen ist. Bei einem nicht unerheblichen Anteil unserer „vegetativ überlagerten, depressiven, antriebsschwachen oder verhaltensauffälligen“ Patienten liegen also bei genauer Betrachtung psychophysische Korrelationen zu Grunde, die sich durchaus labordiagnostisch erfassen lassen und damit einer wirksamen Therapie zuführen sind. Daher sollte jeder Kandidat für Psychopharmaka und/oder Psychotherapie das Recht haben, dass entsprechende Funktionsstörungen und Erkrankungen korrekt ausgeschlossen werden.
Und wie sieht es mit der anderen Seite aus? Wer psychovegetativ überlagerte Patienten nicht erkennt, hat keine Chance. Genesung? Beschwerdefreiheit? Zufriedenheit? Lebenskraft? Ausgeschlossen.
Der Vortrag beschäftigt sich mit zwei grundlegenden Fragen:
• Wie können psychovegetativ überlagerte Patienten im Rahmen der Anamneseerhebung und körperlichen Untersuchung erkannt werden?
• Welche körperlichen Störungen werden durch einen hohen Anteil psychischer Symptome begleitet – und mit welchen Laborparametern können solche Störungen identifiziert werden?
Ihre Referenten: Michael Martin (Heilpraktiker), Marie Greiff (Apothekerin)
Bitte beachten Sie: Das Seminar richtet sich an Ärzte und Heilpraktiker.