Die Dysautonomie des vegetativen Nervensystems als Ursache für Dysbiose und Leaky-Gut-Syndrom
Dysautonomie ist ein Sammelbegriff für Erkrankungen, welche die Funktion des vegetativen Nervensystems beeinträchtigen. Bei einer Dysautonomie ist das stabilisierende Gleichgewicht der Hauptakteure des vegetativen Nervensystems, dem Sympathikus und dem Parasympathikus, verloren gegangen. Da die Aktivierung des vegetativen Nervensystems Teil der Stressreaktion ist, stellt Langzeitstress eine der Hauptursachen der Dysautonomie dar. Üblicherweise werden bei einem solchen Geschehen Symptome wie innere Unruhe oder Müdigkeit, Schlafstörungen, Herz-Kreislaufbeschwerden, Atembeschwerden, Reizbarkeit, Schwitzen und anderes erwartet. Eher wenig Beachtung finden die Auswirkungen einer Dysautonomie auf die Funktionen des Magen-Darm-Traktes. Hier kommt in erster Linie dem N. vagus als Repräsentant des parasympathischen NS eine herausragende Rolle zu. Heute wissen wir, dass der N. vagus nicht nur die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn verantwortet, sondern auch die Durchlässigkeit der intestinalen Mukosa reguliert und Einfluss auf das intestinale Mikrobiom nimmt. Im Umkehrschluss: Eine intakte Darmbarriere, ein stabiles Mikrobiom und letztlich „ein gesunder Bauch“ sind nicht zuletzt abhängig von einem gesunden Vagotonus. Unterschiedliche Stress-Noxen dämpfen den Vagotonus, so dass im Rahmen einer Dysautonomie seine stabilisierenden Einflüsse verloren gehen. Eine Vagus-Stimulation gilt daher als vielversprechender Ansatz, intestinale Barrierestörungen wie ein Leaky-Gut-Syndrom positiv zu beeinflussen.
Ihre Referentin: Michael Martin (Heilpraktiker)
Bitte beachten Sie: Das Seminar richtet sich an Ärzte und Heilpraktiker.