Anno Jordan

Der Zusammenhang zwischen regelmäßigem Zuckerkonsum und Auftreten von Diabetes Typ 2 wird ja auch heute noch von Experten – insbesondere denen, die der Zuckerindustrie nahe stehen – immer wieder verharmlost oder sogar verneint.

Ein aktueller systematischer Review und eine Metaanalyse der diesbezüglichen Studienlage, unter Einschluss von mehr als 12 Mio. Personenjahren, brachte nun die Wahrheit ans Licht:

Der regelmäßige Genuss von mit Zucker gesüßten Getränken ist positiv mit der Inzidenz von Typ 2-Diabetes assoziiert. Und dies unabhängig vom Adipositas-Status!

Unter der nachvollziehbaren Annahme, dass hier eine Kausalität vorliegt, kann prognostiziert werden, dass ca. 4-13% der Typ-2-Diabetes-Inzidenz in den USA und 2-6% der Inzidenz in Großbritannien im Zehnjahreszeitraum zwischen 2010 und 2020, auf den Konsum mit Zucker gesüßten Getränken zurückzuführen sein werden. Bei künstlich gesüßten Getränken und Fruchtsäften wurde ein vergleichbarer Zusammenhang gefunden – allerdings können einige der hierzu betrachteten Studien noch Verfälschungen beinhaltenen. Trotzdem kann heute mit ziemlicher Sicherheit postuliert werden, dass auch der ständige Konsum von künstlich gesüßten Getränken oder übermäßiger Fruchtsaftgenuss nicht zu den Möglichkeiten der Prävention von Typ 2-Diabetes gehören.

Um die Dramatik deutlich zu machen: in den USA entspricht dies 20,9 Mio. neuen Diabetes 2 Fällen im Zeitraum 2010-2020, wobei 1,8 Millionen auf künstliche Süßstoffe zurückzuführen sein werden. Zusätzlich stehen die Süßstoffe in Verdacht, den Gehirnstoffwechsel negativ zu beeinflussen und Krebs zu erzeugen.

Selbstverständlich kann uns das in Deutschland nicht passieren. 35 kg Zucker/Jahr/Kopf (siehe Abbildung) sind natürlich völlig unkritisch oder?

Die vollständige Studie:

Imamura, Fumiaki; O’Connor, Laura; Ye, Zheng; Mursu, Jaakko; Hayashino, Yasuaki; Bhupathiraju, Shilpa N.; Forouhi, Nita G. (2015): Consumption of sugar sweetened beverages, artificially sweetened beverages, and fruit juice and incidence of type 2 diabetes: systematic review, meta-analysis, and estimation of population attributable fraction. In: BMJ, S. h3576. DOI: 10.1136/bmj.h3576.

finden Sie unter: http://www.bmj.com/content/351/bmj.h3576.full.pdf+html

Fazit: Genießen Sie gesüßte Getränke in Maßen, als Ausnahme oder vielleicht nur zu besonderen Anlässen. Gute Wässer, ungesüßte Tees und Kaffee sind wertvolle und in Bezug auf Diabetes Typ 2 unkritische Alternativen.


Das Buch zum Thema:

Zucker – Der heimliche Killer: Wie wir krank und süchtig werden. Wie wir uns schützen, ohne auf Süßes zu verzichten.

Ein unverzichtbares Werk zu den Hintergründen der Zuckersucht und den katastrophalen Auswirkungen auf die Gehirnfunktion und den Körper als Gesamtsystem”. Mit Anleitung zur Befreiung aus der Zuckerfalle und Hintergründen zu verschiedenen Zuckertypen.

Autoren: Dr. med. Kurt Mosetter, Thorsten Probost, Dr.Wolfgang A. Simon, Anna Cavelius, Erscheinungsjahr: 2014 ( 3. Auflage)


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