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Einzelne veränderbare lebensstilbedingte Risikofaktoren wurden schon in vielen Beobachtungsstudien mit dem Demenzrisiko in Verbindung gebracht. In der finnischen „Geriatric“ Interventionsstudie zur Vermeidung kognitiver Beeinträchtigung und Behinderung (FINGER), wurde dieser Nachweis nun in einem randomisiert, kontrollierten und zudem multimodalen Ansatz erbracht. Ein solcher multi-modaler Ansatz hilft offensichtlich, das Risiko des kognitiven Verfalls bei älteren Menschen zu reduzieren.
Details:
In der doppelblinden, randomisierten, kontrollierten Studie wurden 1260 Personen im Alter von 60 bis 77 Jahren aus früheren nationalen Erhebungen rekrutiert. Einschlusskriterien waren ein CAIDE Demenz-Risiko-Wert (kardiovaskuläre Risikofaktoren, Altern und Demenz) von mindestens 6 Punkten und eine Kognitionsleistung auf mittlerem Niveau oder etwas niedriger als für das Alter erwartet. Die Teilnehmer wurden entweder einer 2-jährigen Multidomänen- Intervention (Ernährung, Bewegung, kognitives Training, vaskuläre Risikoüberwachung) oder einer Kontrollgruppe (allgemeine Gesundheitsberatung) zufällig zugeordnet.
Der primäre Endpunkt war die Veränderung der Kognition gemessen über umfassende neuropsychologische Tests: (NTB) Z-Score.
Ergebnisse:
Bemerkenswerterweise hatte sich am Ende der zweijährigen Studienperiode die kognitive Leistung sowohl bei den Probanden der Interventionsgruppe als auch bei den Teilnehmern in der Kontrollgruppe verbessert. Die Studienautoren um Ngandu vermuten, dass bereits die einleitende Beratung für alle Studienteilnehmer und das regelmäßige Feedback auf mögliche Risikofaktoren essentiell zu den gemessenen Veränderungen beigetragen haben könnten.
Das bedeutendste Ergebnis ist jedoch, dass der NTB-Summenwert zu allen Testkomponenten in der Interventionsgruppe um 25% mehr zunahm als in der Kontrollgruppe (Z-Score: +0,20 in der Interventionsgruppe vs +0,16 in der Kontrollgruppe).
In der Faktoren-Analyse der einzelnen NTB-Komponenten erwiesen sich dabei besonders die Verarbeitungsgeschwindigkeit und die exekutiven Funktionen, also strategisches Handeln, Impulskontrolle und Aufmerksamkeitssteuerung, als maßgeblich. So verbesserten sich in der Interventionsgruppe die Verarbeitungsgeschwindigkeit um 150% (Z-Score +0,10 vs +0,04) und die Exekutivfunktionen um 83% (Z-Score: +0,09 vs +0,05).
FAZIT: Die Ergebnisse dieser großen, langfristigen, randomisierten, kontrollierten Studie legen sehr nahe, dass eine multimodale Intervention zu einer Verbesserung oder Erhaltung der kognitiven Funktionen bei Demenz gefährdeten älteren Menschen in der allgemeinen Bevölkerung führen können.
Quelle: A 2 year multidomain intervention of diet, exercise, cognitive training, and vascular risk monitoring versus control to prevent cognitive decline in at-risk elderly people (FINGER): a randomised controlled trial, Ngandu, Tiia et al. – The Lancet / DOI: http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(15)60461-5
Literatur zum Thema:
Die Alzheimer-Lüge – Die Wahrheit über eine vermeidbare Krankheit
Autor: Michael Nehls, Erscheinungsjahr: 2014
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