Jörg Spitz

Psychische Erkrankungen sind ein wachsendes Problem in unserer Gesellschaft. Allein bei Versicherten der AOK nahm die Zahl der Krankschreibungen aufgrund dieser Leiden in den Jahren zwischen 2011 und 2021 um 18 Prozent zu, die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage stieg in diesem Zeitraum sogar um über 53 Prozent. Es sollte ein Konsens darüber bestehen, dass unser Gesundheitssystem diese Problematik bislang nicht im Griff hat und dass dieses Problem gelöst werden muss.  

Nicht selten führt ein übermäßig stressiges Berufsleben und ständiger Alltagsdruck zu temporärem Burnout, dem Gefühl keine Lebensenergie mehr aufbringen zu können. Doch ebenfalls immer häufiger manifestieren sich bei Betroffenen veritable Krankheitsbilder, welche nur mit einem breiten Set an wirkvollen Maßnahmen behandelt – und im besten Falle geheilt – werden können. 

Mit Blick in die Praxis zur Neuen Gesundheitskultur

In der Akademie für menschliche Medizin setzen wir uns für eine Neue Gesundheitskultur ein und sind überzeugt davon, dass gerade die „großen Killer“ unserer Zeit – die nicht übertragbaren Zivilisationskrankheiten – neue Leitlinien erfordern, so dass Betroffene wirklich Hilfe erlangen, anstatt dass ihre Krankheit nur verwaltet und der schlimmste Fall gerade so ein wenig gelindert wird. 

Wir können umfangreiche theoretische Debatten darüber führen, was in der Behandlung, im Gesundheitssystem und auch in vielen Kliniken heute falsch läuft. Wir können aber auch praxisnahe Erfahrungen zu Rate ziehen und Betroffene selbst zu Wort kommen lassen.

Ist die Bipolare Störung eine nicht heilbare Krankheit?

Annett Oehlschläger, die unsere Akademie seit vielen Jahren begleitet, ist hier als eine herausragende Stimme zu nennen: Im Jahr 2007 wurde bei der früheren Lehrerin eine Bipolare Störung diagnostiziert. Es folgten insgesamt 24 stationäre Klinikaufenthalte und unzählige Arztbesuche. Auch das gesamte Repertoire der pharmazeutischen Medikation war Teil dieser Behandlung. Doch am Ende dieses Weges stand keine Heilung, sondern die Aussage der Ärzte, dass mehr als das Erreichte nicht zu erwarten sei. Und das Erreichte war recht wenig. Gesund fühlte sich Annett Oehlschläger noch lange nicht.  

Das Krankheitsbild der Bipolaren Störung  

Um diese Krankheits- und Genesungsgeschichte verständlicher zu machen, sollte man sich vor Augen führen, was die Bipolare Störung bedeutet: In Deutschland sind ungefähr eine Million Menschen von dieser psychischen Erkrankung betroffen. Sie erleben extreme Stimmungsschwankungen, die ihr Leben stark beeinträchtigen: Auf Phasen tiefster Depression, die sogar lebensbedrohlich werden können, folgen Zeiten intensiver Euphorie, die in psychotische Episoden münden können. Die Krankheit, die sich durch diese zwei extremen Zustände – Depression und Manie – definiert, macht es den Erkrankten schwer, ein normales Leben zu führen, und hat erhebliche Auswirkungen auf Beruf und soziale Beziehungen. Oft fühlen sich die Betroffenen als Gefangene ihrer eigenen Zustände, denen sie machtlos gegenüberstehen, während sie nach einem Weg suchen, wieder ein stabiles Leben zu führen.  

Die Bipolare Störung gilt als unheilbar.

Das Unmögliche möglich gemacht: „Keine Wunderheilung“, sondern ein fundiertes Lebensstil-Modell

Nun mag es spektakulär klingen, dass Annett Oehlschläger seit nunmehr 10 Jahren völlig symptomfrei lebt und sich als von der Bipolaren Störung geheilt ansieht – etwas, was es laut Lehrmeinung nicht geben dürfte. Das riecht nach „Wunderheilung“ und nach einer glücklichen Fügung eines Einzelfalles. Doch hinter diesem Genesungserfolg steckt harte Arbeit und ein stringentes Lebensstil-Modell, welches umfangreich und ganzheitlich der Krankheit die Grundlagen entzieht und der Psyche erlaubt, zu genesen. 

Bereits in ihrem ersten, im Jahr 2017 erschienen, Buch „Stabilität kann man essen?!: Bausteine zum Selbstmanagement bei bipolarer Störung“ formulierte Annett Oehlschläger auf verständliche und direkt anwendbare Weise die Zusammenhänge unserer Ernährung und psychischer Stabilität aus. Denn unser Gehirn ist eben auch eine komplexe chemische Fabrik, in der Botenstoffe produziert und eingesetzt werden. Nur wenn wir unseren Körper mit den richtigen Nährstoffen versorgen, kann dieser Prozess fehlerfrei ablaufen. Unser Spitzen-Gespräch zu diesem Buch wurde bereits über 100.000-mal angeschaut und führte zu zahlreichen positiven Reaktionen:

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„Stabilität kann man leben“ – Annett Oehlschlägers zweites Buch ist auch ein Aufruf zur Debatte über die moderne Psychiatrie

Als Autorin ihres gerade erschienenen zweiten Buches „Stabilität kann man leben: Psychische Gesundheit erlangen und behalten“, ist Annett Oehlschläger heute nicht mehr „nur noch“ Expertin aus Erfahrung. Zwischen den beiden Werken liegen auch eine Weiterbildung in Orthomolekularmedizin und ein Studium zur Präventologin. Gerade die Kritik am bestehenden Umgang unseres Gesundheitssystem mit psychischen Erkrankungen profitiert davon stark. Diese Kritik ist konstruktiv, fair aber eben auch deutlich. Das Buch zeigt auf, in welchen Lebenslagen psychiatrische Einrichtungen durchaus hilfreich sein können und wann es auch nötig sein kann, Psychopharmaka anzuwenden. Es zeigt aber ebenfalls deutlich auf, warum auch dieser Behandlungs-Aspekt nur ein Teil des Umgangs mit psychischen Erkrankungen sein kann.

Annett Oehlschläger gelingt mit ihrer aktuellen Veröffentlichung "Stabilität kann man leben" ein großer Wurf, der eine vertiefende Auseinandersetzung verdient.
„Stabilität kann man leben“ ist eine Anleitung zur psychischen Selbstheilung. Klar verständlich und mit leicht umsetzbaren Handlungsmöglichkeiten.


Von der Lektüre profitieren Leser damit gleich aus mehreren Gründen: Betroffene finden nachvollziehbare und leicht umsetzbare Handlungsanleitungen zur Selbstanwendung. Ärzte, Therapeuten und Beschäftigte in den Heilberufen finden eine sachlich-fundierte Auseinandersetzung mit ihrem Fachgebiet, stets mit Quellen untermauert und wissenschaftlich belegt. Wer unter Angststörungen, Depressionen oder verwandten Krankheitsbildern leidet, findet ebenfalls Rat. Denn die aufgezeigten Zusammenhänge gelten nicht nur für die Bipolare Störung, sondern können generell als Grundlagen einer gesunden Psyche angesehen werden. 

Fazit: Annett Oehlschläger gelingt mit ihrer aktuellen Veröffentlichung ein „großer Wurf“, der eine vertiefende Auseinandersetzung verdient. Gerade auch unsere Debatte zur Neuen Gesundheitskultur profitiert stark von dieser Arbeit. Wer selbst von einer psychischen Erkrankung betroffen ist oder mit psychisch Erkrankten arbeitet, sollte dieses Standardwerk in der heimischen Bibliothek stehen haben. 

AMM-Empfehlungen: "Stabilität kann man leben?!" als Online-Seminar

Unser Online-Seminar für psychische Stabilität: ​Gemeinsam mit Annett Oehlschläger hat die Akademie für menschliche Medizin ein umfangreiches Digital-Paket erstellt, in dem Sie detailliert Ihren Weg zur psychischen Stabilität kennen lernen. Ihren Erfahrungsschatz hat unsere Referentin zu einem Selbstmanagement-Plan weiterentwickelt, der in zehn Modulen Betroffenen helfen will, den Weg aus dem Labyrinth Psychiatrie zu finden. Doch auch Nicht-Betroffenen hat das Seminar einiges zu bieten. Denn für nachhaltige psychische Gesundheit ist auch Vorsorge nötig!

>> Ihren dauerhaften Zugang zum Online-Seminar erhalten Sie hier.