Über Magnesium – im Periodensystem oben links angeordnet – ist so mancher von uns schon im frühen Chemieunterricht einmal gestolpert. Was das Mineral mit uns zu tun hat, hat sich damals vermutlich kaum jemand gefragt.

Umso faszinierender sind die Details, die sich auftun, wenn wir genauer hinsehen. Magnesium ist ein Mineral, das weit nach dem Urknall gebildet und in unserem Universum entstanden ist. Die Erzählung, dass Menschen aus Sternenstaub bestehen, ist kein Ammenmärchen. Nur durch frühzeitliche Explosionen von Sternen war es möglich, dass verschiedenste Stoffe und Mineralien ins Universum geschleudert wurden. So hat auch Magnesium seinen Weg auf die Erde und in uns Menschen gefunden. Dort erledigt es für uns täglich eine Unmenge an Aufgaben, damit wir funktionieren und überleben können.

Magnesium und seine Aufgaben im menschlichen Körper

Wenn wir Magnesium auf seiner Reise durch den Körper begleiten, werden wir sehen, dass es über den Dünndarm aufgenommen und von dort aus in die Blutbahn transportiert wird. Sehr schnell gelangt es zum Nervensystem und der Muskulatur. Dort sorgt das Mineral für die Kontraktion der Muskelzellen, für die Aufrechterhaltung und Stabilisierung der Nervenfunktionen und für die adäquate Reiz-Weiterleitung innerhalb der Zellen. Es sichert einen stabilen Herzrhythmus, reguliert den Blutdruck und reduziert überschießende Stressreaktionen. Auch die Darmperistaltik, welche durch die Muskulatur innerhalb des Darmschlauches verursacht wird, ist magnesiumabhängig.

Bleiben wir noch einen Moment beim Thema Zelle - hier hat Magnesium ebenfalls eine zentrale Aufgabe: Es gewährleistet die Umwandlung von Energie aus der aufgenommenen Nahrung, in das für die Zellenergie so wichtige ATP. Erschöpfung und Müdigkeit sind daher Symptome, bei denen in jedem Fall der Magnesiumspiegel begutachtet werden sollte.

Im Leistungsspektrum von Magnesium befindet sich außerdem die unterstützende Funktion für den Aufbau von Knochen und Zähnen. Es sorgt dort für Stabilisierung und Wachstum und beugt Osteoporose vor.

Magnesium als Co-Faktor von Vitamin D

Magnesium ist kein Einzelgänger sondern bei einigen Funktionen ein unverzichtbarer Teamplayer. Dabei ist insbesondere das Zusammenspiel mit Vitamin D zu nennen, denn Magnesium und Vitamin D sind in ihren Funktionen stark voneinander abhängig. Ist zu wenig Vitamin D vorhanden, kann kein Magnesium aufgenommen werden. Fehlt es im Gegenzug an Magnesium, ist die Weiterverarbeitung von Vitamin D gestört. Kurz gesagt: Sie sind wie Max und Moritz - der eine kann nicht ohne den anderen.

Aber wie genau laufen diese Zusammenhänge ab?

Vitamin D wird in seiner Vorstufe über die Sonne oder über die Nahrung aufgenommen. Im Körper angelangt, muss es erst noch einige Umwandlungsschritte vollziehen, um seine Wirkung zu entfalten. Für diese Umwandlung muss das Vitamin D in die Leber transportiert werden, wo bei einem Magnesiummangel bereits die erste Hürde wartet: Die Transporter für das Vitamin D sind magnesiumabhängig. Kein Magnesium, kein Transport von Vitamin D. War der Transport von Vitamin D erfolgreich, muss es in die weiteren Formen umgewandelt werden. Das beinhaltet im ersten Schritt die Umwandlung in die Speicherform  25-OH-Vitamin D und in weiterer Folge in die aktive Form 1,25-OH-Vitamin D. Die dafür nötigen Enzyme sind jedoch ebenfalls magnesiumabhängig. Kein Magnesium, keine Umwandlung in aktives Vitamin D.

Besteht ein Vitamin D-Mangel, kommt es unweigerlich auch zu einem Magnesiummangel, da das Magnesium dann nicht ausreichend über den Darm aufgenommen werden kann.

Supplementation – was Sie beachten müssen

Blutuntersuchungen der Durchschnittsbevölkerung zeigen: Sowohl Magnesium als auch Vitamin D sind bei einem Großteil der Menschen im unteren Referenzbereich oder bereits im Mangel. Über externe Faktoren wie Nahrung oder Sonne lässt sich jeweils nur schwer der nötige Bedarf decken. Wie so oft ist unsere moderne Lebensweise mit Schuld: vermehrtes Aufhalten in Innenräumen und dadurch wenig Sonnenexposition, wenig Verzehr von frischen und natürlichen Nahrungsmitteln, hohe Stressbelastung. Aber auch der Einfluss der Lebensmittelindustrie spielt eine Rolle. Obst und Gemüse aus den Supermarktregalen weist erschreckende 90% weniger an Vitaminen und Mineralien auf. Das liegt an den heruntergewirtschafteten Böden einerseits, wie an der Hochzüchtung mit dem Ziel des schnellen Wachstums der Sorten andererseits.

Eine Supplementation ist beinah unumgänglich. Dabei liegen die Dosierungsempfehlungen von Magnesium zwischen 300 – 700 mg pro Tag. Was ist hierbei zu beachten? Wird Magnesium ohne Vitamin D zugeführt, könnte es bereits an der erfolgreichen Aufnahme im Darm scheitern. Führt man  hingegen Vitamin D ohne Magnesium zu, wird durch das vermehrte Vitamin D noch mehr Magnesium für Transport und Umwandlung benötigt und der Magnesiummangel wird verstärkt. Zusätzlich wird Magnesium vermehrt in die Knochen eingebaut, wo es den Aufbau unterstützen soll, fehlt dadurch allerdings in der Blutbahn. Magnesium-Therapie sollte daher Hand in Hand gehen mit einer Vitamin D-Therapie.

Wir hoffen, Ihnen einen spannenden Teil des Sternenstaubes wieder ein Stück näher gebracht zu haben.

Ihre AMM

Beitragsbild:

Foto von Catia Climovich auf Unsplash

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