Helena Schwarz

Die Alzheimer-Demenz stellt eine besondere Form der Demenzerkrankungen dar. Es gibt jedoch auch einige andere oder auch Mischformen (z.B. Demenz aufgrund von Durchblutungsstörungen, u.a.), für die durchaus die gleichen Risikofaktoren angenommen werden können.

In einer Studie der Uni Leipzig haben Wissenschaftler das Präventionspotenzial von Alzheimer-Demenz in Deutschland ermittelt. Basierend auf international vorliegenden Studienergebnissen wurden sieben Risikofaktoren besonders untersucht: Bluthochdruck, Adipositas (Übergewicht) im mittleren Lebensalter, Depression, körperliche Inaktivität, Rauchen und niedrige Bildung.

Derzeit sind in Deutschland ca. 1 Mio. Menschen an Alzheimer-Demenz erkrankt. Den vorliegenden Hochrechnungen entsprechend, könnten derzeit drei von zehn Alzheimer-Demenz-Fällen durch o.a. Risikofaktoren begründet sein.

Im Einzelnen betrachtet könnte somit jede 5. Alzheimer-Erkrankung auf körperliche Inaktivität zurückzuführen sein, was einer Anzahl von ca. 217.000 Patienten entspräche. Der Risikofaktor Rauchen entspräche einer Patientenzahl von ca. 150.000. Die Depression würde sich mit ca. 93.000 und Diabetes mit ca. 41.000 Patienten verantwortlich zeigen.

Obwohl in Deutschland die Zunahme körperlicher Aktivität als auch ein Rückgang des Rauchens zu verzeichnen ist, stehen diesen positiven Entwicklungen die Zunahme der Diabetes- und Adipositas-Fälle gegenüber. Auch die anderen Risikofaktoren variieren in Ihrem Auftreten innerhalb der letzten Jahrzehnte. Zudem wurde dem Faktor Ernährung in der vorliegenden Studie keine Beachtung geschenkt. Es ist jedoch bekannt, dass Lebensstilveränderungen, besonders im Bereich der Ernährung, das Auftreten für Demenzerkrankungen reduzieren ließen.

Auch wenn die vorliegenden Zahlen theoretischen Hochrechnungen entsprechen, lässt sich dennoch das enorme Präventionspotenzial erahnen. Besonders vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der damit einhergehenden alternden Gesellschaft in Deutschland, nehmen vorbeugende Maßnahmen und aufklärende Programme zur Alzheimer-Demenz einen immer höheren Stellenwert ein.

(Autorin: Kerstin Schmitz-Wolf)

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Quellen:

Nervenarzt DOI 10.1007/s00115-015-0045-1, T. Luck · S. G. Riedel-Heller, Medizinische Fakultät, Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Universität, Leipzig, Leipzig, Deutschland

Die Alzheimer-Lüge
von Michael Nehls
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Erscheinungsjahr: 2014
Alzheimer - vorbeugen und behandeln
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