Uwe Gröber und Prof. Jörg Spitz im Spitzen-Gespräch

Auch zum dritten Teil unserer Serie „Arzneimittel als Mikronährstoff-Räuber“ trafen sich Prof. Dr. med. Jörg Spitz und der Apotheker Uwe Gröber wieder zum Spitzen-Gespräch!

Während in den vorangegangenen Teilen ein grundlegender Einblick zu der Frage gegeben wurde, was es in Bezug auf eine dauerhafte Medikamenteneinnahme beim Thema Mikronährstoffe zu beachten gilt und die Arzneimittelgruppe der Säureblocker näher untersucht wurde, widmet sich Teil 3 unserer Serie einem weiteren Bestseller aus den Pharmaküchen: den Statinen.

Statine: Eine Gefahr für das Schutzschild unseres Immunsystems

Diese werden in der Regel bei erhöhten Cholesterinwerten verordnet und sollen diese senken. Wie bei anderen verschreibungspflichtigen Medikamenten, ist auch hier die Zahl der eingenommenen Tagesdosen in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Doch auch bei Statinen sollte große Vorsicht gelten, denn sie wirken nachgewiesener Weise schädigend auf unsere Zellkraftwerke, die Mitochondrien.

Statine können bewirken, dass die Membran der Mitochondrien oxidiert, wodurch das wichtigste Schutzschild für unser Immunsystem sabotiert wird.

Seit 2001 ist wissenschaftlich belegt, dass Statine ein Problem für den mitochondrialen Stoffwechsel darstellen. Das Statin Lipobay machte in diesem Zusammenhang, weit über Fachgrenzen hinaus, negative Schlagzeilen und musste schließlich vom Markt genommen werden. Selbst Todesfälle im Zusammenhang mit der Einnahme des Medikaments konnten in diesem Fall nachgewiesen werden.

Der hohe Preis der Statin-Einnahme

Doch auch bei anderen Statinen kann der Preis, den Patientinnen und Patienten zahlen, hoch sein: Organschädigungen vor allem der Leber, der Nieren und dem Herz, am zentralen Nervensystem und der Skelettmuskulatur können die Folge der dauerhaften Medikamenten-Einnahme sein. Das Risiko einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, steigt durch die Dauermedikation um bis zu 48 Prozent.

Cholesterin, Statine und Demenz

Dass dem Cholesterin überhaupt weiterhin ein derart schlechter Ruf nach halt, kann angesichts neuerer Erkenntnisse getrost zu den medizinischen Mythen gezählt werden. Bereits im Jahr 2018 erschien in der Zeitschrift Frontiers in Neurology eine Studie, die belegen konnte, dass ein niedrigerer LDL-Cholesterinspiegel (Low Density Lipoprotein) mit einem höheren Demenzrisiko einhergeht. Schon zuvor konnten wissenschaftliche Untersuchungen aufzeigen, dass Cholesterin-Werte im “hoch-normalen” Bereich mit einer besseren kognitiven Leistungsfähigkeit bei Menschen ab einem Alter von 65 Jahren verbunden sind. Dies ist kaum verwunderlich: Cholesterin ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Neuronen und ist entscheidend für die Synapsenbildung. Das menschliche Gehirn besteht sogar aus bis zu 30 Prozent aus dem verpönten Rohstoff.

Wie sinnvoll eine Einnahme solcher Präparate, die den Cholesterin-Spiegel senken, also überhaupt ist, dies sollten Patientinnen und Patienten ergebnisoffen mit ihren behandelnden Fachärzten besprechen und dabei auch ein durch Statine gesteigertes Risiko an Demenz zu erkranken nicht außer Acht lassen. Doch wenn an der Einnahme - trotz mangelhaftem Evidenz- und Wirksamkeitsprofil der Arznei - wirklich kein Weg vorbeiführt, so gilt es zumindest den erwartbaren Schaden zu minimieren.

Mit fünf Mikronährstoffen kann hier konkret Abhilfe geschaffen werden. Im Praxisteil gibt der Apotheker und Leiter der Akademie für Mikronährstoffmedizin in Essen, Uwe Gröber, wertvolle Tipps und erläutert die komplexen Abläufe in unserem Organismus in Bezug auf Medikamenteneinnahme und Mikronährstoffhaushalt.

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Mehr Informationen


Mehr erfahren: Weiteres zum Thema Statine und Demenz finden Sie beim gemeinnützigen DSGiP-Projekt "Kompetenz statt Demenz"

Zur Person: Uwe Gröber ist Leiter der Akademie für Mikronährstoffmedizin in Essen und Autor zahlreicher Publikationen, Fachbücher, ist Mitherausgeber der Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin (Hippokrates Verlag) und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Prävention und integrative Medizin in der Onkologie (PRIO) der Deutschen Krebsgesellschaft. Er studierte Pharmazie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt und zählt zu den führenden Mikronährstoff-Experten Deutschlands.

Hier finden Sie weitere Teile unserer Serie "Arzneimittel als Mikronährstoff-Räuber":

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