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Die REDUCE-IT Studie (Reduction of Cardiovascular Events with Icosapent Ethyl-Intervention Trial) machte schon im Herbst 2018 mit dem Nachweis Schlagzeilen, dass die tägliche hochdosierte Einnahme eines Derivats von Omega 3-Fettsäuren (4 g Ethyl-Eicosapentaensäure), das Risiko für primäre kardiovaskuläre Ereignisse bei mit Statinen behandelten Hochrisikopatienten um 25% senken kann.
Nun wurde dieses bemerkenswerte Ergebnis durch eine weitere Auswertung und Veröffentlichung des Teams um Prof. Dr. Deepak L. Bhatt, Brigham and Women's Hospital, Boston, Massachusetts, USA noch einmal unterstrichen und verstärkt.
Das Risiko sowohl für das erste kardiovaskuläres Ereignis als auch für ein Folgeereignis sank im Vergleich zum Placebo um 30%.
Fazit der Studienautoren: “EPA reduziert nicht nur das erste kardiovaskuläre Ereignis signifikant, sondern auch alle folgenden Ereignisse sowie die Gesamtrate an ischämischen Endpunkten wie Herzinfarkten, Schlaganfällen und assoziierten Todesfällen.”
Die Autoren weisen richtigerweise darauf hin, dass es sich bei Ethyl-Eicosapentaensäure um ein Derivat der natürlichen Omega 3-Fettsäure handelt und selbstverständlich hat die dahinter stehende Pharmafirma ein hohes Interesse nur dieses Derivat als ein von der FDA zugelassenes Medikament (VascepaⓇ) an die Frau oder den Mann zu bringen, aber dazu mag sich jeder Leser seine eigenen Gedanken machen.
Als wichtiges Fazit bleibt für uns, dass die negativen Studienaussagen zu Omega 3-Fettsäuren und der Prävention von Herzkreislauf-Erkrankungen ad absurdum geführt werden: die Dosis ist entscheidend! Wenn zum Beispiel mit Fisch- oder Algenöl ein protektiver Effekt erzielt werden soll, sind 2 g täglich die Mindestdosis. Alle Studien, die mit deutlich geringeren Dosen gearbeitet haben dürfen nicht in die Bewertung der Wirksamkeit von Omega 3-Fettsäuren miteinbezogen werden und genau das war bei vielen kritischen Studienergebnissen zusätzlich zu anderen Schwachpunkten der Fall. Eine vergleichbare Situation findet sich für die Supplementation mit Vitamin D. Auch hier werden unterdosierte Studien gerne genutzt, um die Wirksamkeit des Sonnenhormons infrage zu stellen.
Es bleibt also bei der Aussage: eine Ernährung, die regelmäßigen Fischkonsum (fette kleinere Meeresfische, z.B. Hering und Sardinen) mit der Supplementierung von hochreinem Fischöl oder noch besser Algenöl kombiniert bleibt “Herzenssache” und schützt Sie vor kardiovaskulären Ereignissen.
Allen Leserinnen und Lesern, die an einem Überblick über die präventiven Wirkungen von Omega 3-Fettsäuren interessiert sind, sei darüber hinaus das Spitzen-Gespräch zwischen Prof. Spitz und Dr. med. Schmiedel unter dem Titel: Omega 3 Fettsäuren "Hype oder Hope?" empfohlen.
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Quelle:
Beitragsbild: Matthew T Rader // www.unsplash.com
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: FONA
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Verlagshaus der Ärzte
Erscheinungsjahr: 2018