Cholesterinsenker zur Senkung des Cholesterinspiegels werden seit Jahren propagiert und entsprechend viele Menschen in Deutschland nehmen diese Medikamente ein. In der Regel handelt es sich um Medikamente aus der Substanzgruppe der Statine. Speziell in der Kardiologie sind Statine in jeder Therapieleitlinie fester Bestandteil. 15 bis 20 Millionen Deutsche nehmen jeden Tag Statine zu sich, um ihr Atheroskleroserisiko zu reduzieren.

Statine wirken über die Blockierung der Cholesterinbildung im menschlichen Organismus. Das gelingt biochemisch über eine Blockierung der Mevalonsäure, denn diese gesättigte Hydroxyfettsäure katalysiert den entscheidenden Schritt zur Cholesterinbildung. Neben diesem erwünschten Effekt führt die Hemmung der Mevalonsäure auch zu einer Hemmung der Synthese von Coenzym Q10. Da dies für die meisten Patienten fatal ist, soll hier näher auf das Vitaminoid Coenzym Q10 eingegangen werden. Coenzym Q10 ist wesentlicher Faktor in der Atmungskette zur Bildung von Energie in Form von Adenosintriphosphat (dem Treibstoff der Mitochondrien). Das Ganze geschieht in den Mitochondrien, von denen jede Körperzelle 3000 bis 11000 besitzt. Bei gut 40 Billionen Körperzellen bedeutet das, dass der menschliche Organismus jeden Tag so viel Adenosintriphosphat bildet und abbaut, wie das einzelne Individuum wiegt. Als Vitaminoid wird Coenzym Q10 bis zum 40. Lebensjahr beim gesunden Menschen ausreichend hergestellt. Danach kommt es zu einem deutlichen Abfall der Coenzym-Q10-Produktion, was mit einem Energieverlust verbunden ist.

Ältere Menschen und somit die Masse der herzkranken Menschen, die mit Statinen versorgt werden, produzieren nur noch gut 40 Prozent der benötigten Menge an Coenzym Q10. Durch die Statineinnahme verringert sich die Coenzym-Q10-Bildung noch einmal um gut 50 Prozent. Am Ende liegt die Coenzym-Q10-Bildung bei noch knapp über 20 Prozent, was zwangsläufig zu einer Minderversorgung und einem Leistungsdefizit der Herzzellen führt-.

Gerade Menschen mit KHK, Herzinsuffizienz und anderen koronaren Erkrankungen reagieren daher durch den Energieverlust aufgrund Coenzym-Q10-Mangel mit anfänglichen Muskelschmerzen bis hin zur Rhabdomyelose und/oder der Ausbildung einer Herzinsuffizienz. Der dänische Kardiologe Prof. A. Mortenssen konnte das mit seiner Q-Symbio Studie (2014 bis 2019) eindrucksvoll bei Patienten mit schwerer und schwerster Herzinsuffizienz nachweisen. In seiner randomisierten Doppelblindstudie führte die Gabe von 3 Mal 100mg oxidiertem Coenzym Q10 (hier Bio-Qinon Gold von Pharma Nord) zu einer erheblichen Leistungssteigerung und zu einer Abnahme der Mortalität um gut 50 Prozent. Da – wie beschrieben – Statine den Coenzym-Q10-Spiegel senken, werden herzkranke Menschen – von denen nahezu alle deutlich älter als 40 Jahre alt sind – noch kränker, denn der Energiemangel verstärkt die kardialen Symptome und reduziert die Herzleistung erheblich. Aus diesem Grund ist es wichtig, allen Menschen die Statine nehmen, auch die Einnahme von Coenzym Q10 in einer Dosierung von 100 mg bis 200 mg am Tag zu empfehlen. Streng genommen ist es ein Kunstfehler dies zu unterlassen. Laut der spanischen Navas Studie hat sich gezeigt, dass oxidiertes Coenzym Q10 als Kapsel über dem Darm aufgenommen, am besten resorbiert wird. Natürlich sind auch reduzierte Produkte wirksam, müssen aber höher dosiert werden. Um die Wirkung von Coenzym Q10 bei der Statineinnahme zu optimieren, sollte auch eine Supplementation mit Magnesium und einem Vitamin-B-Komplex erwogen werden.

Zusammenfassung

Menschen ab dem 40. Lebensjahr, vor allem wenn sie Cholesterinsenker vom Typ der Statine einnehmen, sollten Coenzym Q10 täglich ergänzen. Über diesen Weg wird vermieden, dass das Risiko für schwerwiegende Gesundheitsschäden insbesondere mit Blick auf Herzkreislauf-Erkrankungen drastisch zunimmt.

Über die Autoren

Nathalie Schmidt

Nathalie Schmidt

Orthomolekulartherapeutin aus Ottobrunn. Zusammen mit Ihrem Mann ist Sie ebenfalls als Therapeutin, Dozentin und Autorin im Bereich orthomolekulare Medizin tätig

Dr. Edmund Schmidt

Dr. med. Edmund Schmidt

Allgemeinarzt aus Ottobrunn und seit 25 Jahren als Therapeut, Dozent und Autor im Bereich orthomolekulare Medizin tätig.

AMM-Empfehlungen

Unser Partner Pharma Nord GmbH im Netzwerk Spitzen-Gesundheit. Auf die erste Bestellung erhalten AMM-Follower bei Pharma Nordg Rabatt von 10 % mit dem Gutscheincode AMM10. Hier geht es direkt zum Shop von Pharma Nord »

Artikel: Zellgesundheit, Zellenergie und die wesentliche Rolle von Coenzym Q10

Sie können sich den Artikel von Dr. med. Edmund Schmidt und Nathalie Schmidt zum Thema über den nachstehenden Link herunterladen. Dort werden die folgenden Themen vertieft behandelt:

  • Chronische Müdigkeit als Folge eines Coenzym Q10-Mangels?
  • Biochemische Funktionen
  • Normalwerte und Versorgungssituation
  • Ein Fallbeispiel

PDF herunterladen