In diesem Beitrag möchten wir Sie auf eine Reise in die mediterrane Flora einladen, genauer gesagt, zu einer Pflanze, die bereits seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. für ihre heilenden Eigenschaften anerkannt ist - die Zistrose. Dieser graubehaarte, sonnenliebende Zwergstrauch, der zur Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae) gehört, hat in der Welt der Pflanzenheilkunde eine lange und reiche Geschichte.

Was ist die Zistrose?

Die Zistrose (Cistus incanus) ist ein mediterraner, graubehaarter, sonnenliebender Zwergstrauch aus der Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae). Diese Pflanzenfamilie umfasst etwa 459 Arten. Die Anwendung dieser Pflanze lässt sich bis ins 4. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen. Damals wurde mit dem daraus gewonnenen Harz (Labdanum) gehandelt, das als Mittel gegen Bakterien- und Pilzbefall geschätzt wurde. Heute werden vor allem die Blätter aber auch das Harz und die Wurzeln zur Zubereitung verschiedener Darreichungsformen verwendet. Der Gattung Cistus incanus wird aufgrund des hohen Gehaltes an Polyphenolen (26%) die meiste Heilwirkung nachgesagt. Darunter befinden sich sehr bekannte Flavonoide wie Apigenin, Naringenin, Kaempferol, Quercitrin, Gallus- und Ellagsäure. Neben den Polyphenolen sind auch Gerbstoffe und ätherische Öle enthalten.

Welche physiologischen Grundfunktionen hat die Zistrose?

Das breite Wirkspektrum hat die Zistrose ihren vielseitigen Inhaltsstoffen zu verdanken. Sie wirkt u.a. adstringierend, antibakteriell, antimykotisch, antiviral, antioxidativ, entzündungshemmend, und wundheilungsfördernd. Die virenhemmende Wirkung kommt u.a. in Präparaten gegen Fieberblasen zum Einsatz. Äußerlich wird die juckreizlindernde Wirkung der Zistrose zur Behandlung von Neurodermitis oder bei Pilzbefall genutzt.

Welche Wirkungen sind anhand von Studien belegt?

Antioxidans

In einer Pilotstudie konnte die antioxidative Wirkung der Zistrose nachgewiesen werden. Der Effekt wurde an 24 gesunden Probanden untersucht, die 12 Wochen lang täglich einen Zistrosentee tranken. Um die Wirkung zu beurteilen, wurden kardiovaskuläre Risikofaktoren wie der oxidative Stress und Parameter für Dyslipidämie gemessen. Als Endergebnis wurde eine Reduktion dieser Marker festgestellt und der Konsum eines Zistrosenprodukts auf Präventionsbasis empfohlen [1].

Infektion der oberen Atemwege

In einer 2009 durchgeführten placebokontrollierten, klinischen Studie wurde die Wirkung eines Zistrosenextraktes (CYCSTUS052) an 160 Patienten mit Infektionen der oberen Atemwege untersucht. Dieser Extrakt enthält einen hohen Anteil an hochpolymeren Polyphenolen und hat zuvor in Zellkulturen und Mausmodellen antivirale und antimikrobielle Potenziale gezeigt. In dieser Studie wurden die Interventions- und Kontrollgruppe anhand von Symptomwerten verglichen. Die subjektiven Symptome nahmen in der Cistus-Gruppe signifikant ab, während dies in der Placebogruppe weniger der Fall war. Auch die Dauer und der Schweregrad der Symptome wurden durch die Behandlung signifikant gelindert. Zusätzlich wurden Entzündungsmarker untersucht, wobei eine signifikante Abnahme des C-reaktiven Proteins festgestellt werden konnte [2].

Borreliose

Patienten in Selbsthilfegruppen berichteten von einer deutlichen Schmerzlinderung nach Einnahme eines Cistus creticus Blattextraktes. Wissenschaftler haben daraufhin im Labor eine in vitro Studie durchgeführt und konnten feststellen, dass die ätherische Ölfraktion des Blattextraktes von Cistus creticus eine wachstumshemmende Wirkung auf Borreliose-Bakterien aufweist. Da es sich jedoch nur um Laborversuche handelt, kann keine genaue Dosierung für eine Therapie festgelegt werden [3].

Antivirale Wirkung

In einer in vitro Studie konnte gezeigt werden, dass Cistus incanus Extrakte eine breite antivirale Aktivität besitzen. Es konnte festgestellt werden, dass diese pflanzlichen Produkte in der Lage sind, Infektionen mit dem menschlichen Immunschwächevirus zu hemmen. Klinische HIV-1- und HIV-2-Isolate sowie ein Virusisolat mit mehreren Arzneimittelresistenzen wurden gehemmt. Der Mechanismus der antiviralen Aktivität lag in der hohen Selektivität für Viruspartikel und der Hemmung der primären Bindung an die Zelloberfläche sowie der Bindung der viralen Hüllproteine an Heparin. Es konnte auch gezeigt werden, dass der Extrakt zahlreiche antivirale Verbindungen enthält und daher nur eine geringe Tendenz zur Induktion einer Virusresistenz aufweist. Diese Studie gibt auch einen Hinweis darauf, dass Cistus incanus Extrakte auch neu auftretende Viren hemmen könnten [4].

Welche Darreichungsformen für Zistrose gibt es?

Die geeignete Darreichungsform der Zistrose ist je nach Krankheitsbild und Person individuell. Daher können verschiedenste Darreichungs- und Anwendungsformen zum Einsatz kommen:

Äußerliche Anwendung:

  • Ätherisches Zistrosenöl
  • Hautcremes
  • Lippensalben zur Anwendung bei Fieberblasen
  • Sprays
  • Teeaufguss zur Anwendung als Sitzbad, Waschung, Wickel, Hautauflage, Hautwasser, Mundspülung, uvm.

Innerliche Anwendung:

  • Fluidextrakt (glycerinhaltig oder alkoholisch)
  • Kapseln (enthalten Trockenextrakt)
  • Tee
  • Lutschtabletten

Fazit

In dieser wertvollen Mittelmeerpflanze steckt viel Potenzial mit weitreichender Wirkung und Nutzung. Die Entfaltung des vollen Wirkpotenzials setzt für die innerliche Anwendung eine Darreichungsform voraus, aus der die Inhaltsstoffe gut aufgenommen werden können. Die äußerliche Anwendung richtet sich nach dem Beschwerdebild.

Dieser Artikel umfasst nur einen Bruchteil der möglichen Einsatzgebiete der Zistrose. Die Anwendungsbereiche dieser Pflanze liegen sowohl im präventiven als auch im therapeutischen Bereich. In Zukunft wird es für die Forschung wichtig sein, die Wirkungen mit weiteren Studien an Menschen zu untermauern.

AMM-Empfehlungen

Dieses Produkt kann derzeit nicht angezeigt werden!

Das Zistrosen Kräuterelixier „Stimulierend“ unseres AMM-Partners Better for me bietet den Vorteil einer guten Resorption über die Mundschleimhaut. Da es auf Basis von Glycerin hergestellt wird und einen süßlich mundenden Geschmack mit sich bringt, eignet es sich gut für eine längere Verweildauer im Mund. Die Versorgung mit den Wirkstoffen der Zistrose wird damit zum Genuss für jeden gesundheitsbewussten Anwender.

Aktionsrabatt:

Vom 04.07. – 16.07.23 erhalten AMM-Follower bei Ihrer ersten Bestellung einen Neukunden-Rabatt von 20 % mit dem Gutscheincode AMM20. Der Rabatt gilt nicht auf Pakete und ist nicht mit anderen Aktionen kombinierbar.

Quellenangaben:

Studien und Primärquellen:

  1. Kuchta A, Konopacka A, Waleron K, Viapiana A, Wesołowski M, Dąbkowski K, Ćwiklińska A, Mickiewicz A, Śledzińska A, Wieczorek E, Gliwińska A, Kortas-Stempak B, Jankowski M. The effect of Cistus incanus herbal tea supplementation on oxidative stress markers and lipid profile in healthy adults. Cardiol J. 2021;28(4):534-542. doi: 10.5603/CJ.a2019.0028. Epub 2019 Mar 26. PMID: 30912576; PMCID: PMC8277009.
  2. Kalus U, Grigorov A, Kadecki O, Jansen JP, Kiesewetter H, Radtke H. Cistus incanus (CYSTUS052) for treating patients with infection of the upper respiratory tract. A prospective, randomised, placebo-controlled clinical study. Antiviral Res. 2009 Dec;84(3):267-71. doi: 10.1016/j.antiviral.2009.10.001. Epub 2009 Oct 12. PMID: 19828122.
  3. Hutschenreuther A, Birkemeyer C, Grötzinger K, Straubinger RK, Rauwald HW. Growth inhibiting activity of volatile oil from Cistus creticus L. against Borrelia burgdorferi s.s. in vitro. Pharmazie. 2010 Apr;65(4):290-5. PMID: 20432627.
  4. Rebensburg, S., Helfer, M., Schneider, M. et al. Potent in vitro antiviral activity of Cistus incanus extract against HIV and Filoviruses targets viral envelope proteins. Sci Rep 6, 20394 (2016). https://doi.org/10.1038/srep20394

Allgemeine Quellen: (nicht mit Nr. im Text versehen; Bsp.: Bücher, andere Portale)

  1. Kräuterbuch https://www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Zistrose.html
  2. FORUM VIA SANITAS https://forumviasanitas.org/thema/infektblocker-zistrose/

Beitragsbild:

Bild von Enrique auf Pixabay