Dr. med. Heinz Lüscher

Bei diversen entzündlichen Prozessen kommt in der Schulmedizin oft Kortison ins Spiel und zeigt durchaus seine Wirkung. Leider muss insbesondere bei langfristiger Anwendung auch immer mit vielen z.T. schwerwiegenden Nebenwirkungen gerechnet werden. Im asiatischen Raum wird in solchen Fällen schon seit Jahrtausenden mit Erfolg der Heilpilz Reishi angewendet. Moderne Forschung beweist nun die erstaunlichen Wirkungen dieses Pilzes. Das Beste ist, dass es im Gegensatz zu Kortison kaum Nebenwirkungen zu beobachten sind! Darüber hinaus kommen weitere Naturstoffe als Alternative zu Kortison in Frage.

Viele Namen – ein Pilz

Das Aussehen des Reishi-Heilpilzes ist vielleicht nicht ganz so spektakulär wie seine medizinischen Wirkungen. Immerhin hat der vorwiegend auf Laubbäumen wachsende Pilz ein glänzendes Aussehen. Deshalb ist sein deutscher Name «Glänzender Lackporling». Auch der wissenschaftliche Name «Ganoderma lucidum» weist darauf hin (griechisch ganos= Glanz, derma = Haut und lateinisch lucidus = leuchtend, glänzend). Im asiatischen Raum trägt der Heilpilz dramatischere Namen. Reishi, wie er in Japan genannt wird, bedeutet «göttlicher Pilz» und Ling Zhi in China «Göttlicher Pilz der Unsterblichkeit». Wie wir ihn auch immer nennen, er zählt zu den bedeutsamsten Heilpilzen und wohl zu den ältesten Arzneimitteln der Welt. Fast alles, was man im alten China über die Wirkung des Reishi schrieb, konnte in den letzten Jahren in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden.

Die Einsatzgebiete von Reishi

Kaum ein anderer Heilpilz glänzt mit einem derart breiten Einsatzgebiet. Der Reishi Heilpilz kann mit Erfolg bei Leberleiden, Allergien, Entzündungen aller Art, aber auch Herz- und Lungenerkrankungen und sogar im Kampf gegen Krebs eingesetzt werden. Woher kommt diese Vielfältigkeit? Im Reishi wurden bislang ungefähr 400 bioaktive Substanzen nachgewiesen, unter anderem rund 150 sogenannte Triterpene, auf welche wir uns hier konzentrieren werden.

Triterpene

Bei den Triterpenen handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, welche den Pilz vor dem Befall von Mikroorganismen schützen. Auch im menschlichen Körper zeigen sie interessante Wirkungen. Triterpene wirken entzündungshemmend; sie dämmen die Histaminausschüttung ein, welche im Entzündungsprozess für Schwellungen, Rötungen und Juckreiz verantwortlich ist. Reishi kann grundsätzlich bei allen Erkrankungen zum Einsatz kommen, bei denen in der Schulmedizin Steroidhormone wie Kortison eingesetzt werden. Im Gegensatz zu Kortison verlaufen Therapien mit Reishi jedoch praktisch nebenwirkungsfrei. Zu beachten ist, dass eine Entzündung grundsätzlich eine positive Schutz- und Abwehrreaktion des Körpers ist, doch entgleist der komplexe entzündliche Prozess und kommt es zu chronischen Entzündungen, entsteht ein negativer Kreislauf, der kaum in den Griff zu bekommen ist. Hier können die Triterpene im Reishi ansetzen.

Cortisol und Kortison

Das Medikament Kortison ahmt im Körper die Wirkung des körpereigenen Hormons Cortisol nach, das in den Nebennierenrinden produziert und dessen Ausschüttung vom Gehirn gesteuert wird. Im Normalfall wird rund 8 bis 25 mg Cortisol pro Tag gebildet, die grösste Menge morgens früh. Bei Stress aller Art, z.B. bei chronischen Krankheiten, Verletzungen oder psychischen Belastungen, benötigt der Körper ein Mehr an Cortisol. In solchen Fällen kann er bis zu 300 mg Cortisol pro Tag bilden. Aber im Normalfall wird nach einer Weile diese erhöhte Produktion zum Schutz des Körpers eingestellt, weil eine hohe Menge an Cortisol nur kurzfristig sinnvoll ist und der Organismus ansonsten Schaden nehmen würde. In erster Linie wird das Medikament Kortison gegen Über- oder Fehlreaktionen des Immunsystems eingesetzt (Allergien, Autoimmunerkrankungen), sowie gegen Entzündungen und Schwellungen im Körper (entzündliche rheumatische Erkrankungen, entzündliche Lungenerkrankungen, entzündliche Hauterkrankungen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen usw.). Häufig wird es auch eingesetzt, wenn die Ursache einer Entzündung (noch) nicht gefunden wurde. Kortison ist ein sehr gut wirksames Medikament, welches in gewissen Situationen durchaus seine Berechtigung hat. Leider ist auch die Liste seiner Nebenwirkungen sehr lang und es sollte deshalb nie über längere Zeit eingesetzt werden müssen. Wie bereits erwähnt, ahmt es im Körper die Wirkung des Hormons Cortisol nach, jedoch in deutlich höherer Dosis. Mit der Gabe von Kortison-Präparaten muss man oft die Grenze überschreiten, die ursprünglich vom Körper vorgesehen wäre, weil man die entzündungshemmende Wirkung benötigt. Deshalb ist es schön, wenn man in Situationen, in denen man in der Schulmedizin zu Kortison greifen müsste, mit dem Reishi Heilpilz Abhilfe schaffen kann.

Reishi-Sporen

Besonders die Sporen des Heilpilzes sind zu erwähnen, da in diesen die Wirkstoffe in konzentriertester Form zu finden ist. Die ovalen gelb-braunen Reishi-Sporen, die den Pilzen zur ungeschlechtlichen Vermehrung dienen, weisen zudem eine wesentlich höhere Bioaktivität der erwähnten Inhaltsstoffe gegenüber anderen Pilzteilen auf, werden vom menschlichen Körper als besser aufgenommen.

Weihrauch

Ein weiterer Stoff, der bei verschiedenen entzündlichen Erkrankungen angewendet werden kann, ist Weihrauch. Weihrauchharz, das aus Boswellia-Bäumen gewonnen wird, besteht aus einem Gemisch von rund 200 Bestandteilen, welche je nach Art und Qualität variieren. Im Zentrum des Interesses stehen die ätherischen Boswelliasäuren. Es handelt sich um pentazyklische Triterpene mit unterschiedlichen Funktionsgruppen. Sie sind deshalb so interessant, weil sie u.a. entzündungshemmende, abschwellende und schmerzlindernde Eigenschaften besitzen. Im indischen Weihrauch, welcher aus der Baumart Boswellia serrata gewonnen wird, kann der höchste Gehalt an Boswelliasäuren gemessen werden. Boswelliasäuren greifen in bestimmte Entzündungsreaktionen des Körpers ein. Entzündetes Gewebe setzt u.a. Leukotriene, eine wichtige Gruppe von Entzündungsbotenstoffen, frei. Boswelliasäuren hemmen das Enzym 5-Lipoxygenase, welches als Schlüsselenzym für die Bildung von Leukotrienen verantwortlich ist und bringen es gar dazu, stattdessen entzündungsauflösende Substanzen zu produzieren. Weihrauch eignet sich hervorragend für die Behandlung von Gelenksentzündungen (z.B. rheumatoide Arthritis), entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), entzündliche Atemwegserkrankungen (z.B. Asthma bronchiale), Arthrose (speziell Kniegelenksarthrosen) oder Autoimmunerkrankungen (z.B. Psoriasis, Multiple Sklerose).

Aronia-Beere

Auch die schwarze Apfelbeere oder Aronia (Aronia melanocarpa), kann als natürliche Kortison-Alternative erwähnt werden. Wirkstoffe in Aronia hemmen die Entzündungsfaktoren Cyclooxygenasen 1 und 2 (COX1 und COX2). Aronia bewährt sich besonders bei Allergien, aber auch bei chronisch entzündlichen Prozessen, wie z.B. bei Arthritis. Auch Aronia ist praktisch nebenwirkungsfrei und enthält dazu noch viele Vitamine (ausser B12 und D), Mineralstoffe und Spurenelemente sowie eine beachtliche Menge an Polyphenolen, was es zu einem äusserst starken Antioxidans macht.

Hinweise

Wie bereits erwähnt, gibt es Situationen, in denen man um Kortison nicht herumkommt. Wird es langfristig benötigt, ist es sinnvoll, mit einer Fachperson, die sich damit auskennt, nach einer Alternative zu suchen. Die oben erwähnten Stoffe können auch gemeinsam mit Kortison zum Einsatz kommen, in diesem Fall kann die Dosis des Medikaments reduziert werden, auch dies immer in Absprache mit einer Fachperson. Je nach Krankheitsbild werden weitere Vitalstoffe zur Unterstützung des Körpers benötigt, selten genügt es, einfach nur einen Stoff zu sich zu nehmen. Auch dies sollte aber mit einer fachkundigen Person individuell besprochen werden.

Ein letztes interessantes Detail

Oben wurde das körpereigene Hormon Cortisol erwähnt, welches vom Körper bei Stress vermehrt produziert wird. Dauert dieser Stress jedoch längere Zeit an, geraten die Nebennieren irgendwann in einen Erschöpfungszustand. Der Cortisolspiegel ist nun nicht mehr erhöht, sondern zu tief. Es ergibt sich das Krankheitsbild des Burnouts, eines Zustands der völligen körperlichen und psychischen Erschöpfung. Burnout; ein treffendes Wort, da sich betroffene Menschen tatsächlich körperlich und psychisch ausgebrannt fühlen. Es dauert meist lange, ein Burnout zu überwinden. Es benötigt professionelle Hilfe und eine Änderung der stressverursachenden Lebensgewohnheiten. Dazu können spezielle Vitalstoffe, die den Körper und die Psyche bei der Wiederherstellung unterstützen. Dazu gehören unter anderem Capsaicin und weitere in Cayenne-Pfeffer (Chili) enthaltene Substanzen. Diese regen die Produktion von körpereigenem Cortisol an.

Reishi-Sporen, Weihrauch, Aronia sowie Cayenne sind als hochwertige Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Aronia-Beeren schmecken sehr herb und Cayenne scharf, man wird über die Ernährung davon nicht auf eine genügend hohe Dosis kommen und Reishi eignet sich nicht zum Verzehr (kein Speisepilz), wie auch Weihrauch nicht.

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Über den Autor

Dr. med. Heinz Lüscher

Dr. med. Heinz Lüscher führt die integrative Praxis WiseMedicine in Winterthur in der Schweiz.

Als Schulmediziner nahm er früher die Komplementärmedizin nicht ernst. So lehnte er eine Anfrage ab, ob er die Vertretung für ein kanadisches Naturprodukt übernehmen könne. Später las er die Unterlagen aber doch und lernte zu seiner Verblüffung die überraschenden Heileffekte des Traubenkernextraktes kennen. Seither ist sein Interesse entzündet und er studiert fast täglich Bücher, Studien und Essays. So wurde er zum Autodidakten für Vitalstoffmedizin, ohne die Schulmedizin zu vernachlässigen.

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