Können sekundäre Pflanzenstoffe, auch Phytonährstoffe genannt, einen Beitrag in der Medizin leisten? Wir schauen uns drei Wirkstoffe genauer an und blicken auf die wissenschaftliche Studienlage in diesem Bereich. Denn gerade auch im Umgang mit Entzündungen halten die Phytonährstoffe große Potenziale bereit und können ein wichtiger Bestandteil für eine natürliche Medizin der Zukunft werden.   

Sekundäre Pflanzenstoffe gewinnen zunehmend an Bedeutung

Dass unsere Nahrung wichtige Mikro- und Makronährstoffe enthält, welche unsere Gesundheit schützen oder sogar wiederherstellen, ist längst kein Geheimnis mehr. Auch konnte in den letzten Jahren immer deutlicher aufgezeigt werden, dass die richtige Zufuhr von Vitaminen, Mineralien, gesunden Fetten und Ballaststoffen ein wichtiger Baustein beim Schutz vor Zivilisationskrankheiten und sogar bei psychischen Erkrankungen ist. Die AMM berichtet regelmäßig über diese Erkenntnisse.

Doch natürlich gewachsene pflanzliche Lebensmittel enthalten weit mehr Inhaltsstoffe als nur Proteine, Kohlenhydrate, Fette und Mikronährstoffe. Sekundäre Pflanzenstoffe rücken auch in der Gesundheitsforschung immer mehr in den Fokus und erfreuen sich längst konkreter Anwendungsmöglichkeiten. Unter der Bezeichnung Phytonährstoffe gewinnen sekundäre Pflanzenstoffe auch medial zunehmend an Beachtung.  

Was sind sekundäre Pflanzenstoffe?

Sekundäre Pflanzenstoffe tragen ihren Namen, weil sie nicht unbedingt notwendig sind, für das Überleben der Pflanzen. Sie erfüllen jedoch wichtige Funktionen für den Schutz und die Kommunikation der Pflanzen mit ihrer Umwelt. Sie wehren Fressfeinde ab, locken Insekten zur Bestäubung an und schützen vor Krankheiten. Man könnte sagen: Sekundäre Pflanzenstoffe machen das Leben der Pflanzen erst lebenswert.

Und von diesen Stoffen kann auch die menschliche Gesundheit profitieren. Rund 8.000 Phytonährstoffe kommen im essbaren Teil der Pflanzenwelt vor und viele dieser Verbindungen haben vielversprechende Eigenschaften, darunter antioxidative, entzündungshemmende und krebshemmende Wirkungen. Die schiere Menge an Phytonährstoffen macht es nötig, diese in Unterkategorien einzuteilen. Bekannte Gruppen sind die Flavonoide, Carotinoide, Glucosinolate und Polyphenole.

Entzündungen entscheiden häufig über Gesundheit oder Krankheit

Entzündungen spielen eine bedeutende Rolle bei einer Vielzahl von Krankheiten. Eine Entzündungsreaktion ist eine komplexe körpereigene Abwehrreaktion auf schädliche Reize wie Verletzungen, Infektionen oder fremde Substanzen. Während Entzündungen normalerweise eine schützende und regenerierende Funktion haben, können sie unter bestimmten Bedingungen auch zur Entstehung chronischer Krankheiten beitragen.

Darüber hinaus kann die Gesundheit langfristig beeinträchtigt werden, wenn Entzündungen nicht wieder abklingen und als sogenannte „stille Entzündungen“ im Körper fortbestehen. Dieses Phänomen betrifft oft die Darmflora, was die enge Verbindung zwischen Ernährung und Entzündungskrankheiten verdeutlicht.

Auch in der modernen Sportmedizin, die sich nicht nur durch den Sportler (Leistungs- oder Freizeitsportler) definiert, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe erfüllen muss, spielen Entzündungen eine entscheidende Rolle. Inflammatorische Prozesse gehen in der Regel mit Verletzungen und Unfällen aber auch mit typischen Volkskrankheiten wie Arthrose einher. Ein zentraler Teil der Heilung besteht darin, Entzündung aufzulösen und die Regeneration zu fördern.

Der interdisziplinäre Arzt und Heilpraktiker Kurt Mosetter berichtet in der Sportärztezeitung, wie phytogene Ernährung, also der gezielte Einsatz von sekundären Pflanzenstoffen, dabei helfen kann.

Mosetter betont:

„Eine wichtige Anmerkung an dieser Stelle: Diese Empfehlungen helfen nicht nur kranken Menschen, sondern können für uns alle einen feinen Beitrag für eine längere Gesundheitsspanne (Healthspan) leisten. Phytogene Ernährung wirkt therapeutisch, trägt aber gleichermaßen zur Prävention und Prophylaxe bei.“

Vielversprechende Wirkstoffe in der phytogenen Ernährung

Natürlich ist es bei der schieren Fülle von rund 8.000 sekundären Pflanzenstoffen in unserer Nahrung unmöglich, allen Phytonährstoffen gleichermaßen Aufmerksamkeit zu schenken. Gerade in Bezug auf die schonende Behandlung von entzündlichen Vorgängen und Sportverletzungen haben sich jedoch durch die zunehmende Forschung der vergangenen Jahre einige „Topstars“ bei den sekundären Pflanzenstoffen herauskristallisiert.

Zu beachten ist dabei jedoch: All diese Phytonährstoffe sind keine Wundermittel. Zum einen entfalten diese ihre Wirkung oft nur im Zusammenspiel miteinander und einer grundlegenden ausgewogenen Ernährung, zum anderen empfiehlt es sich, die Einnahme von sekundären Pflanzenstoffen mit physischen nicht-invasiven Therapieformen, wie beispielsweise der extrakorporalen Stoßwellentherapie zu kombinieren. Gerade dieses Zusammenwirken verschiedener Therapieansätze zeigt in der Praxis die überzeugendsten Ergebnisse.

Nichtsdestotrotz lohnt sich der wissenschaftliche Blick auf einige besonders herausragende sekundäre Pflanzenstoffe:

Bromelain

Bromelain, ein aus Ananas gewonnenes Enzym in der traditionellen Medizin seit langem zur Linderung von Schmerzen und Schwellungen bekannt [1].  Bromelain wirkt entzündungshemmend und hat eine wundheilende Wirkung. Außerdem regt das Enzym insbesondere die Bildung von Tenozyten an und hilft dabei, dass nach Verletzungen neues Sehnengewebe entsteht, wodurch ebenfalls die Heilung unterstützt wird [2].

Curcumin

Weitaus bekannter ist das Extrakt der Kurkuma-Wurzel und das darin enthaltende Curcumin. Auch dieser Phytonährstoff hat als pflanzlicher Entzündungshemmer besondere Bedeutung erlangt [3].

Diese Wirkung beruht auf der Fähigkeit von Curcumin, in verschiedene Signalwege einzugreifen, die an Entzündungs-Prozessen beteiligt sind. Darüber hinaus verfügt Curcumin über eine ausgeprägte anabole Wirkung. Auch wurde gezeigt, dass Curcumin die Verkalkung, die häufig nach einer Sehnenverletzung mit chronischer Entzündung auftritt, verhindern kann, indem es die Osteogenese, also die Knochenbildung, lokal an der Verletzungsstelle herunterreguliert und gleichzeitig die Tenogenese, die Bildung neuer Sehnenzellen, stimuliert [4].

Boswelliasäure

Noch exotischer wird es mit der Boswelliasäure, einem Extrakt aus dem Gummiharz des Boswelliabaums. Letzteres wird schon seit der Antike als Weihrauch erfolgreich medizinisch eingesetzt. In zahlreichen Studien konnte die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung dieses sekundären Pflanzenstoffs nachgewiesen werden [5] [6].

Eine rasche Schmerzlinderung und eine geringere Bewegungseinschränkung wurden auch in einer klinischen Studie beobachtet, bei der Patienten mit Sehnenbeschwerden eine Kombination aus Boswelliasäure- und Curcuminextrakten verabreicht wurde [7].

Ein kleiner Blick in die Zukunft der natürlichen Medizin

Unsere Medizin befindet sich kulturell immer noch im Paradigma der Pharmazeutika. Doch ein genauer Blick auf die Pflanzenwelt zeigt, dass diese in Form von sekundären Pflanzenstoffen eine riesige natürliche Apotheke bereithält. Die Erforschung traditioneller Gesellschaften zeigt, dass unsere Vorfahren offenbar weit besser über diese biologischen Heilmittel Bescheid wussten als unsere moderne Gesellschaft. Viele Schätze wurden noch nicht gehoben.

Doch die Forschung ist längst wachgerüttelt. Zunehmend untersuchen Wissenschaftler in Studien die Wirksamkeit von sekundären Pflanzenstoffen und konnten bereits zahlreiche Erkenntnisse über den therapeutischen Einsatz von Phytonährstoffen gewinnen. Doch diese Forschung befindet sich immer noch in den Kinderschuhen.

Wir können erwarten, dass wachsende Kenntnisse über sekundäre Pflanzenstoffe in der Zukunft eine steigende Zahl von natürlichen Heilpräparaten hervorbringen. Im Umgang mit Entzündungen kennen wir mit Bromelain, Curcumin und Bosweilliasäure heute schon wirksame Phytonährstoffe, die erfolgreich in der Therapie eingesetzt werden. Dies ist eine spannende Entwicklung, die wir in der AMM regelmäßig begleiten werden.

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Quellen:

  1. Rathnavelu V, Alitheen NB, Sohila S, Kanagesan S, Ramesh R: Potential role of bromelain in clinical and therapeutic applications. Biomed Rep 2016, 5:283-288.
  2. Aiyegbusi AI, Duru FI, Anunobi CC, Noronha CC, Okanlawon AO: Bromelain in the early phase of healing in acute crush Achilles tendon injury. Phytother Res 2011, 25:49-52.
  3. He Y, Yue Y, Zheng X, Zhang K, Chen S, Du Z: Curcumin, inflammation, and chronic diseases: how are they linked? Molecules 2015, 20:9183-9213.
  4. Chen Y, Xie Y, Liu M, Hu J, Tang C, Huang J, Qin T, Chen X, Chen W, Shen W, Yin Z: Controlled-release curcumin attenuates progression of tendon ectopic calcification by regulating the differentiation of tendon stem/progenitor cells. Mater Sci Eng C Mater Biol Appl 2019, 103:109711.
  5. Riva A, Allegrini P, Franceschi F, Togni S, Giacomelli L, Eggenhoffner R: A novel boswellic acids delivery form (Casperome®) in the management of musculoskeletal disorders: a review. Eur Rev Med Pharmacol Sci 2017, 21:5258-5263.
  6. Siddiqui MZ: Boswellia serrata, a potential antiinflammatory agent: an overview. Indian J Pharm Sci 2011, 73:255-261.
  7. Merolla G, Dellabiancia F, Ingardia A, Paladini P, Porcellini G: Co-analgesic therapy for arthroscopic supraspinatus tendon repair pain using a dietary supplement containing Boswellia serrata and Curcuma longa: a prospective randomized placebo-controlled study. Musculoskelet Surg 2015, 99 Suppl 1:S43-52.

Bildquellen:

Beitragsbild von Katrina Mulfati auf Unsplash

Beitragsbild von Sebastian Pena Lambarri auf Unsplash