Melanie Joußen
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Volksleiden chronischer Schnupfen

Wie die Welt [1] und der healthcare-in-europe [2] zu berichten wissen, entwickelt sich die chronische Sinusitis seit vielen Jahren zu einer Volkskrankheit. Mehr als 10 % der Menschen in Europa leiden an chronischem Schnupfen mit all seinen Folgeerscheinungen. Die prozentuale Verteilung innerhalb Deutschlands gestaltet sich sehr unterschiedlich. So lag der Anteil an Erkrankten 2009 im Kreis Duisburg bei 14 %, während in Brandenburg unter 10 % der Bevölkerung von chronischer Sinusitis betroffen waren. Die zu diesem Thema befragte Ärzte hätten dieses Ergebnis so nicht erwartet. Dies zeigt meiner Ansicht nach, wie sehr der chronische Verlauf der Nasennebenhöhlenentzündung einerseits verbreitet ist und andererseits unterschätzt wird.

Die Diagnose

Die Universitätsklinik Zürich beschreibt [3] sehr anschaulich die chronische Sinusitis. Fachlich korrekt spricht der Experte übrigens von einer Rhino-Sinusitis, da üblicherweise nicht nur die Nebenhöhlen, sondern auch die Nasenschleimhaut selbst entzündet ist. Aus einem Schnupfen oder einer Allergie entwickelt sich eine Entzündung einer oder mehrerer Nebenhöhlen gleichzeitig. Dabei wird in Entzündungen der Kieferhöhle (sinusitis maxilaris), Keilbeinhöhle (sinusitis sphenoidalis), Siebbein (sinusitis ethmoidalis) und Stirnhöhle (sinusitis frontalis) unterschieden.

Akute Geschehen, meist durch Viren ausgelöst, lassen die Schleimhäute anschwellen und verringern somit den Ausfluss von gebildetem Schleim. Bakterielle Infekte satteln sich oftmals auf. Hierbei scheinen Anaerober wie staphylococcus aureus und Bacteroides eine große Rolle zu spielen [4]. Heilen Infektionen nicht vollständig aus oder entwickeln sich häufige Infekte, so kann es zu einem chronischen Verlauf kommen. Verkleinerte Zugänge oder Polypen können das Geschehen noch begünstigen. In selteneren Fällen kann von einer Beteiligung entzündeter Zahnwurzeln im Oberkiefer ausgegangen werden.

Diagnostisch wird mittels Ultraschalles und CT (Computer Tomographie) bei einem Verdacht auf chronische Sinusitis die Lage abschließend geklärt. Die Gabe von Antibiotika sowie kortisonhaltigen Nasensprays und schließlich eine Operation der betroffenen Bereiche sind die Behandlungsmethoden der Wahl in der rein schulmedizinischen Behandlung.

Erkenntnisse aus Eigener Erfahrung und Praxis

Über 25 Jahre der eigenen chronischen Erkrankung mit insgesamt 2 Operationen haben mich gelehrt, dass sich die Beschwerden ganz unterschiedlich zeigen können. Neben den üblichen Symptomen wie Druckschmerzen, Kopfschmerzen und Schnupfen können sich Konzentrationsstörungen, Tinnitus, Druckausgleichstörungen in den Ohren bis hin zu Drehschwindel entwickeln. Sehr ungünstig gestalten sich Entzündungen der Keilhöhle, da in diesen Fällen der Schleim in den Hals abfließt und Rachenentzündungen bis hin zu Bronchitis und Lungenentzündungen hervorrufen kann. Ein Etagenwechsel findet statt, der das allgemeine Geschehen zusätzlich negativ beeinflusst, was ich selbst mehrfach erfahren musste.

Auch Klienten, die zur Änderung des eigenen Lebensstils zu mir kommen, berichten von vielfältigen Beschwerdebildern, die auch nach Operationen und langanhaltenden Antibiotikagaben nicht nachlassen. Erschwerend kommt das eigene Umfeld hinzu, welchem oftmals das Verständnis für die Situation des Patienten fehlt. Psychische Beschwerden können sich hier ebenso an die ursprüngliche Erkrankung anheften. Letztendlich haben viele Patienten und Patientinnen das Gefühl, ihrer Krankheit hilflos ausgeliefert zu sein.

Die Heilung

Traditionell chinesische Medizin

Die TCM bietet eine umfassende Möglichkeit der individuellen Behandlung der chronischen Sinusitis. Die Ursachen für eine Chronifizierung können sehr vielfältig und individuell sein. Dies erfordert eine ganzheitliche Therapie. Die Diagnose und anschließende Behandlung durch einen TCM-Arzt machen dies möglich. Die Diagnostik der TCM schließt den gesamten Körper mit all seinen Funktionen ein und wirkt in der Behandlung auf die entsprechenden Disharmonien mittels Akupunktur und Kräutertherapie.

Neben der ärztlichen Versorgung steht in der TCM aber auch die Ernährung und Bewegungslehre im Vordergrund. Der eigene Lebensstil macht laut der TCM einen Großteil der Gesundheit aus [5]. Sie ist fester Bestandteil im Gesamtkonzept und in China bei traditionell lebenden Menschen noch heute stark verankert. Qigong oder Tai-Chi tragen maßgeblich zur Harmonisierung des Gleichgewichts im Körper bei.

Weiterhin sollte die Ernährung angepasst werden. Je nach den eigenen Disharmonien wird der TCM-Arzt auch hier Empfehlungen aussprechen. Dabei ist zu beachten, dass die Ernährung nach den 5 Elementen sich in ihren Grundsätzen vollkommen von dem Bild westlich gesunder Ernährung unterscheidet. Aus dieser Sicht heraus wäre die TCM allein in der Lage die Erkrankung vollkommen auszuheilen. Da meiner Meinung nach jedoch dem im Westen lebenden Menschen das allumfassende kulturell verankerte Verständnis der chinesischen Ansätze fehlt, bedarf es weiterer Säulen, um eine Heilung dauerhaft und nachhaltig zu erreichen.

Gesundheitsförderliche Maßnahmen

Bewährt haben sich meiner Erfahrung nach die tägliche Anwendung folgender Hilfsmittel:

  • Die morgendliche Nasendusche zum Spülen und Befeuchten
  • Mundziehöl
  • Kneippsche Gesichtsduschen
  • Salzinhallationen
  • Atemübungen
  • Ausreichend tägliche Bewegung
  • Antientzündliche Ernährung

Nahrungsergänzungsmittel

Die individuell angepasste Versorgung mit Vitalstoffen ist unumgänglich und rundet das Gesamtkonzept zur Ausheilung der chronischen Sinusitis ab. Durch meist jahrelang bestehende Krankheit dürfte sich ein akuter Vitalstoffmangel zeigen. Dieser wird oftmals durch die Einnahme verschiedenster Medikamente noch verstärkt. Diesen gilt es zu beheben. Dies betrifft vor allem die Vitamine D, A und C, sowie die Mineralien Zink und Selen.

Fazit

Die chronische Sinusitis umfasst eine Vielzahl von Symptomen, die für Betroffene schwer zu ertragen sind. Das Krankheitsbild scheint dabei viel weiter verbreitet zu sein, als oftmals angenommen wird. Schulmedizinische Maßnahmen umfassen neben einer Antibiotika- und Cortisontherapie einen operativen Eingriff. All diese Anwendungen scheinen jedoch nur von kurzem Erfolg zu sein.

Um dieses Volksleiden nicht nur in den Griff zu bekommen, sondern vor allem den Patienten wirkliche Heilung bieten zu können, muss sich das Bewusstsein für diese Erkrankung sowohl auf Seiten der Ärzteschaft als auch aus Sicht des Patienten verändern.

Eine Ausheilung dieser Erkrankung ist möglich, der Weg dorthin jedoch je nach Verlauf langwierig. Die traditionell chinesische Medizin in Verbindung mit unterstützenden, gesundheitsförderlichen Maßnahmen und einer optimalen Nährstoffversorgung bilden die Säulen, die zu einer Heilung beitragen können. Entscheidend ist aber auch der eigene Lebensstil, der an die Disharmoniemuster, die der TCM-Arzt diagnostiziert hat, angepasst werden sollte.

Über die Autorin Melanie Joußen

Melanie Joußen – ganzheitliche Gesundheitsberaterin und CoachMelanie Joußen ist ganzheitliche Gesundheitsberaterin und Coach. Sie ist Mitglied im Netzwerk Spitzen-Gesundheit.

25 Jahre begleitete Melanie Joußen die chronische Sinusitis. Nachdem sie in den schulmedizinischen Verfahren keine Lösung sah, begab sie sich in TCM-Therapie. Ihre Heilung und die Gesundheitsberatung ließen sie aufmerksamer werden, wie viele Menschen einen ähnlichen Leidensweg durchleben. Es ist ihr ein Anliegen geworden die Möglichkeiten einer Heilung zu verdeutlichen.

Ihre Aufgabe sieht die Gesundheitsberaterin Melanie Joußen darin, Menschen dabei zu unterstützen ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden aktiv zu gestalten. Die Individualität jedes Einzelnen mit all seinen Ressourcen und Fähigkeiten ist ihr bei der Begleitung der Menschen besonders wichtig.

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