Dr. med. Franz Sperlich

Kompetent mit Stress umzugehen ist keine Selbstverständlichkeit. Die gute Nachricht ist aber: in dem Maße, wie der Alltagsstress beständig zuzunehmen scheint, entstehen auch neue Lösungswege. Und diese können Sie nutzen. In den folgenden Wochen finden Sie deshalb an dieser Stelle hilfreiche praktische Werkzeuge, um ins innere Gleichgewicht zu kommen. Im Zentrum stehen dabei stets Sie selbst und Ihre Selbstheilungskräfte. Diese gilt es zu aktivieren und so den Weg freizumachen, für ein ausgeglichenes Leben.

Ob wir den Alltag genießen oder uns ständig unter Druck gesetzt fühlen, hängt stark von der mentalen Einstellung, unserem “Mindset” ab. Denn wie sich Stress für uns anfühlt und wie wir dann reagieren ist immer auch eine Frage der Gefühlslage.

Genau jener Umgang mit unseren Gefühlen ist folglich auch einer der wichtigsten Regulationsfaktoren für Stress. Dies ist gerade dann von großer Bedeutung, wenn wir das Ziel haben, die sprichwörtliche dramatische Achterbahnfahrt zu bremsen und unsere Herausforderungen stattdessen eher als abwechslungsreich und interessant zu erleben. Ein erster Schritt dazu ist es, die Dynamiken des Lebens zu akzeptieren, um so gelassener auf schwierige Situationen zu reagieren.

Zwar hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Stress im Beruf zu einem der größten gesundheitlichen Risiken des 21. Jahrhunderts erklärt, doch ist Stress an sich keine Krankheit. Vielmehr ist Stress eine natürliche Lebensreaktion, eine Fähigkeit unseres Organismus. Wie auch bei Ernährung, Sport, usw. macht die Dosis das Gift. Im Zusammenhang mit Stress ist es sehr stark unser Umgang damit, der darüber entscheidet, ob Überlastung und Krankheit die Folge sind, oder eben nicht.

Nur „gegen Stress“ sein greift zu kurz

So betrachtet greifen die meisten üblichen Empfehlungen „gegen Stress“ zu kurz. Diese versuchen nämlich vor allem die Stressfolgen zu reduzieren – das ist gut gemeint, aber nicht sehr effizient. Für viele Menschen ist dies auch gar nicht möglich, da für Gegenmaßnahmen weitere Zeit und/oder Energie benötigt wird. Im schlechtesten Fall verstärken diese gut gemeinten Maßnahmen zusätzlich unseren Stress.

Ein viel grundlegender Ansatz ist der Blick aus Richtung unserer Emotionen. Da aufgrund des „schlechten Rufs von Stress“ viele Menschen Angst vor Stressfolgen haben, geraten sie nämlich in eine Falle.

Die Stanford-Psychologin Kelly McGonigal hat diesen Zusammenhang beforscht und schon vor 10 Jahren in ihrem TED Talk hervorragend auf den Punkt 

Mehr Sicherheit trotz der Dynamik des modernen Lebens

Ein Weg zukünftig mit all den Herausforderungen unseres Lebens umzugehen kann darin bestehen, zu akzeptieren, dass unser Leben immer dynamisch verläuft. Gedanken wie „endlich zur Ruhe zu kommen, am besten auf einer einsamen Insel“ sind also unrealistisch. Menschen, die dieser Idee radikal folgen, stolpern zudem meist in die nächste Falle, das Boreout. Plötzlich regiert die Langeweile und wir neigen dazu, uns Probleme zu machen, wo es eigentlich keine gibt.

Wenn ich jedoch akzeptiere, dass es Hochs und Tiefs geben muss, erfahre ich, dass wirkliche Ausgeglichenheit nur in Summe entstehen kann. Und wenn ich es schaffe, auf diese normalen Schwankungen im Leben gelassen zu reagieren und sie vielleicht auch noch für meine Ergebnisse zu nutzen, bin ich besser gewappnet und kompetenter im Umgang mit herausfordernden Situationen.

Das nutzt nicht nur mir, sondern auch meinem Arbeitsumfeld, meiner Partnerschaft und meiner Familie. Darauf zielt unser neuer Kurs Emotionenbasierte Stresskompetenz ab.

In unserem Spitzen-Gespräch mit Prof. Dr. med. Jörg Spitz gehen Christoph Theile und ich näher auf dieses Thema ein und verraten Ihnen bereits hilfreiche Tipps zum richtigen Umgang mit Stress:

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Mit unserem Videokurs die eigene Stresskompetenz ausbauen

In den einzelnen Lektionen erfahren Sie unter anderem:

  • Was ist Stress eigentlich und welche Rolle spielen Stressoren?
  • Wie wirken die Auslöser von Stressreaktionen auf uns?
  • Ist Stress immer negativ?
  • Intelligente Wege zur Emotionalen Stresskompetenz
  • So gelingt Stressmanagement: Welche Ressourcen stehen uns zur Verfügung?
  • Stress als immanenter Teil des Lebens: Welche Rolle spielen unsere Interpretationen?
  • Situativer und kognitiver Stress – Wie unterscheiden sich verschiedene Stresstypen?
  • Flow statt Stress: Die richtige Mischung macht´s!

Für ein besseres Verständnis beinhaltet der Kurs darüber hinaus anschauliche Fallbeispiele.

Erneut präsentieren Dr. Franz Sperlich und Christoph Theile in Kooperation mit der Akademie für menschliche Medizin ein umfangreiches Online-Seminar. Nach dem beliebten Kurs „Gesunde Emotionen“ dreht sich dieses Mal alles um die Steigerung der Emotionenbasierten Stresskompetenz.

Mentale Gesundheit & Psyche

Das AMM Team „Psyche und mentale Gesundheit“ widmet sich ab sofort vermehrt diesem wichtigen Themenkomplex sowie der Persönlichkeitsentwicklung. In unserem neuen Kommunikationskanal finden Sie Informationen rund um diesen Themenbereich.

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Beitragsbild von enging akyurt auf Unsplash.

Unsere Buchempfehlungen

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